Abstract

Hintergrund: Die demographischen Entwicklungen in Deutschland führen zu einem Umbau der Alterszusammensetzung der Bevölkerung hin zu deutlich mehr älteren Menschen. Der Erkrankungsgipfel vieler Krankheiten wie Krebs liegt im höheren Alter. Die Quantifizierung des dadurch zu erwartenden Anstiegs der Erkrankungszahlen stellt eine wichtige Kenngröße für die zukünftige Belastung unseres Gesundheitswesens dar. Material und Methoden: Auf der Basis der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes wurden aktuell verfügbare alters- und geschlechtsspezifische Inzidenzraten der epidemiologischen Krebsregister für die häufigsten Tumorerkrankungen nach dem Ceteris-paribus-Prinzip auf die Bevölkerung der Jahre 2030, 2050 und 2060 projiziert. Ergebnisse: Die Zahl jährlicher Krebsneuerkrankungen wird von 494 000 im Jahr 2010 auf 642 000 im Jahr 2050 steigen (+26%). Zwischen den einzelnen Tumorarten finden sich deutliche Unterschiede (–29% bis +47%). Schlussfolgerungen: Die demographischen Veränderungen in Deutschland lassen zukünftig insgesamt deutlich erhöhte Krebserkrankungszahlen erwarten. Bei weiter sinkender Bevölkerungszahl steigt die Krebslast der Bevölkerung noch stärker an.

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