Abstract

HintergrundDie durch das Severe Acute Respiratory Syndrome Corona Virus 2 (SARS-CoV-2) ausgelöste anhaltende globale Pandemie manifestiert sich neben bekannten Organsystemen auch an der Haut. In der Literatur wurden verschiedene klinische Muster von Hauterscheinungen mit COVID-19 in Verbindung gebracht. Die Kenntnis der kutanen Manifestationen kann bei der Früherkennung, Risikostratifizierung von Patienten, Diagnose und den therapeutischen Strategien hilfreich sein. In dem vorliegenden Artikel wird der aktuelle Kenntnisstand zu dermatologischen Befunden im Zusammenhang mit COVID-19 unter Berücksichtigung der klinischen Präsentation, aktuellen pathophysiologischen Konzepten und Management zusammengefasst. Zukünftig sollen auch Erkenntnisse aus einem aktuell geführten Register der Universität Harvard gezogen werden können. Derzeit werden hier Hautveränderungen in Assoziation mit COVID-19 gesammelt (https://ilds.org/covid-19/international-dermatology-covid19-registry/).Ziel der ArbeitZiel dieses Übersichtsartikels ist es, die aktuell verfügbare Literatur mit Hinweisen auf Hautveränderungen im Zusammenhang mit COVID-19 zu analysieren, zu strukturieren und die wichtigsten Aspekte zusammenzufassen.Material und MethodenEs wurde eine systematische Literaturrecherche in der medizin-wissenschaftlichen Datenbank PubMed und Medline für englischsprachige Originalartikel, Fallserien und -berichte sowie Übersichtsarbeiten unter Verwendung der Suchbegriffe „Covid“, „COVID-19“ oder „SARS-CoV-2“ in Kombination mit „skin“ oder „dermatol“ durchgeführt, welche bis Februar 2021 (Einträge bis zum 28.02.2021) veröffentlicht wurden. Untersucht wurde der Zusammenhang zwischen bestätigten oder vermuteten SARS-CoV-2-Infektionen in Assoziation mit Hautmanifestationen. Eingeschlossen wurden vorwiegend Arbeiten, welche ein möglichst großes Patientenkollektiv, das Erwachsenenalter und einen positiven Corona-Nachweis beinhalteten. Ziel der Arbeit ist es, einen Überblick der am häufigsten beobachteten Hautmanifestationen bei Infektionen mit SARS-CoV‑2 zu geben.Ergebnisse und DiskussionDie Zuordnung der Hautmanifestationen im Rahmen einer SARS-CoV-2-Infektion nach klinisch dermatologischen Mustern kann dazu beitragen, Patienten mit erhöhtem Risiko frühzeitig zu identifizieren und adäquat zu behandeln, um einem möglicherweise schwereren Krankheitsverlauf wie er beispielsweise bei der Livedo auftritt, entgegenzuwirken. Die erworbenen Kenntnisse der pathophysiologischen Mechanismen können zu einem verbesserten Management der Erkrankung und Hilfestellung möglicher Gegenmaßnahmen in der Bewältigung der Erkrankung beitragen.

Highlights

  • The persistent global pandemic caused by severe acute respiratory syndrome coronavirus 2 (SARS-CoV-2) can manifest on the skin in addition to the already known organ systems

  • Neben den unterschiedlichsten Organmanifestationen und führenden Symptomen wurden in einer Reihe von Fallberichten und Metaanalysen unterschiedliche Hautmanifestationen beschrieben

  • Various clinical patterns of skin manifestations associated with coronavirus disease 2019

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Summary

Der Hautarzt

COVID-19 und Hautmanifestationen: Übersicht der aktuellen Literatur im Rückblick auf die bisherige Pandemie. Ein Jahr nach Ausbruch der weltweiten Pandemie sind die Erkenntnisse zur Infektion mit SARS-CoV-2 und damit verbundenen gesundheitlichen Folgen, welche sich aus Literatur und gesammelter klinischer Erfahrung ergeben, ausgeweitet. Erschwerend für die Beurteilung kommt neben der großen Varianz der Inzidenz kutaner Manifestationen hinzu, dass häufig kein direkter, positiver Nachweis einer Infektion mit SARS-CoV-2 erfolgen konnte. Insofern sollten die Beschreibungen von Hautveränderungen in Zusammenhang mit COVID-19 in der Literatur und im klinischen Alltag kritisch hinterfragt werden. Basierend auf der aktuellen Literatur, findet sich ein Konsens unter mehreren Autoren, welche die Hautmanifestationen zur weiteren Einordnung verschiedenen klinisch-dermatologischen Mustern zugeordnet haben und somit bedingt Hinweise zu Diagnostik, Verlauf und Schweregrad der Erkrankung liefern. Die italienische Arbeitsgruppe um Sebastiano Recalcati aus Lecco berichtete erstmals von Hautmanifestationen bei Patienten, welche sich mit SARS-CoV-2 infiziert hatten. Abb. 2), 4) vesikulöses Exanthem, 5) Livedo-ähnliche Läsionen (Livedo reticularis, Livedo racemosa) und 6) purpurische „vaskulitische“ Läsionen [27, 32, 33]

Makulopapulöse Exantheme
Vesikulöse Exantheme
Einhaltung ethischer Richtlinien
Literatur
Background
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