Abstract

HintergrundDie operative Therapie des benignen Prostatatsyndroms (BPS) hat in den letzten Jahren an Diversität gewonnen.Ziel der ArbeitZiel dieser Studie ist die Darstellung aktueller Therapietrends sowie der Versorgungssituation in Deutschland.Material und MethodenAuf Basis der Qualitätsberichte der Krankenhäuser wurden mithilfe der Onlineplattform reimbursement.INFO Diagnose- wie Eingriffszahlen erhoben. Für die benigne Prostatahyperplasie (BPH) wurden die ICD-Codes N40 und D29.1 ausgewertet. Die Prozeduren wurden mittels der OPS-Codes 5‑600.0, 5‑601, 5‑603, 5‑609.4 und 5‑609.8 inklusive Subcodierungen extrahiert. Es erfolgten eine deskriptive Darstellung, Trend- und Korrelationsanalysen.ErgebnisseInsgesamt wurden 2019 83.687 BPS-Operationen in 473 urologischen Fachabteilungen durchgeführt. Am häufigsten wurde die transurethrale Prostataresektion (TURP; 71,7 %) angewendet. Die Holmiumlaserenukleation (HoLEP; 9,5 %) bzw. die chirurgische Adenomektomie (5,6 %) waren das zweit- bzw. dritthäufigste Verfahren. Seltener wurden Thuliumlaserenukleation (ThuLEP; 3,1 %), Laservaporisation (2,9 %) und elektrische Vaporisation (2,8 %) durchgeführt. Alle weiteren Verfahren machten jeweils < 1 % aus. HoLEP, ThuLEP und elektrische Vaporisation erlebten seit 2006 eine stetige Zunahme der Eingriffszahlen (HoLEP: +42,42 %/Jahr; p < 0,001, ThuLEP: +20,6 %/Jahr, p = 0,99; elektrische Vaporisation: +43,42 %/Jahr, p < 0,001), während die chirurgische Adenomektomie abnahm (−1,66 %/Jahr, p < 0,001). Die Krankenhausverweildauer lag 2019 bei mittleren 5,1 ± 0,1 Tagen.SchlussfolgerungDie TURP bleibt das am häufigsten durchgeführte Operationsverfahren. Während, insbesondere in Zentren, die Lasertherapien zunehmen, geht die chirurgische Adenomektomie zurück.Zusatzmaterial onlineDie Online Version dieses Artikels (10.1007/s00120-022-01777-9) enthält weitere Tabellen und Abbildungen zur Entwicklung der Eingriffszahlen für die chirurgische Adenomresektion, Urologische Fachabteilungen mit den höchsten Eingriffszahlen, Entwicklung der Eingriffe TURP, chirurgische Adenomektomie, HoLEP und ThuLEP in den 5 Häusern mit den meisten BPS-Eingriffen und zur Deutschlandweiten Verteilung der BPH-Diagnosen.

Highlights

  • The surgical management of benign prostatic obstruction (BPO) has greatly evolved in recent years

  • Trotz ihrer Größe und der damit möglichen umfangreichen Auswertungen weist unsere Studie Limitationen auf: Erstens fehlen in der Datenbank klinische Daten, sodass weder Indikation noch Versorgungsqualität der Therapien näher charakterisiert werden können

  • Daher wurden in den Analysen indirekte Vergleiche mittels Korrelationen von in den Qualitätsberichtsdaten für Diagnose- (ICD)- und OPS-Codes auf Fachabteilungsebene angestrengt

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Summary

Die operative Therapie des benignen Prostatasyndroms in Deutschland

Eine Darstellung der Versorgungssituation auf Basis der Qualitätsberichte von 2006 bis 2019. Annemarie Uhlig1 · Martin Baunacke2 · Christer Groeben3 · Angelika Borkowetz2 · Björn Volkmer4 · Sascha A. Ahyai5 · Lutz Trojan1 · Nicole Eisenmenger6 · Andreas Schneider7 · Christian Thomas2 · Johannes Huber3 · Marianne Leitsmann

Zusatzmaterial online
Hintergrund und Fragestellung
Studiendesign und Untersuchungsmethoden
Interstitielle Laserdestruktion
Statistische Analyse
Operative Eingriffe
Laserverfahren werden zunehmend angewendet
Größte Fallzahlen auch an nichtuniversitären Zentren
Limitationen und Stärken
Einhaltung ethischer Richtlinien
Literatur
Findings
Background
Full Text
Published version (Free)

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