Abstract

HintergrundDas Saarland war in der ersten Welle der COVID-19-Pandemie eines der am stärksten betroffenen Bundesländer. Niedergelassene Kinder- und Jugendärzte sind erste Ansprechpartner bei Fragen zu Risikofaktoren, Symptomen und Erkrankungsverdacht. Der Lockdown könnte gravierende Auswirkungen auf die allgemeinen Konsultationszahlen, auf Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen haben.FragestellungAuswirkungen des COVID-19-bedingten Lockdowns im Saarland auf die Patientenversorgung in der ambulanten Pädiatrie bezüglich Gesamtkonsultationen, Früherkennungsuntersuchungen sowie fachärztlicher Versorgung.MethodenAlle 53 saarländischen Kinder- und Jugendarztpraxen wurden gebeten, ihre Fallzahlen für die Kalenderwochen 2–26 der Jahre 2019 und 2020 zur Verfügung zu stellen. Diese Daten wurden mittels deskriptiver Statistik analysiert.ErgebnisseDie Daten aus 34 (64 %) saarländischen Kinder- und Jugendarztpraxen wurden ausgewertet. Im Lockdown kam es zu einem Rückgang von −37,0 % in der Gesamtfallzahl, −9,4 % in der Früherkennungsfallzahl und −35 % in der fachärztlichen Versorgung (4 Schwerpunktpraxen). Nach dem Lockdown blieb im Vergleich zu 2019 die Gesamtfallzahl mit −17,1 % deutlich erniedrigt, die Früherkennungsfallzahl holt mit +9,4 % fast vollständig auf, und auch die fachärztliche Versorgung zeigt mit +7 % Aufholeffekte.DiskussionDie ambulante Pädiatrie konnte im Saarland Lockdown-bedingte Kollateralschäden bezüglich präventiver Leistungen vermeiden und ausgefallene/verschobene Leistungen bereits im Beobachtungszeitraum nachholen. Die Gesamtfallzahlen blieben bis zum Ende des Untersuchungszeitraums niedriger als 2019, hierzu könnte auch der ausgeprägte Rückgang anderer respiratorischer Infektionen durch die SARS-CoV-2-Präventionsmaßnahmen beigetragen haben.

Highlights

  • In the first COVID-19 pandemic wave Saarland was one of the most affected federal states

  • Pediatric practices are the primary point of contact regarding questions about risk factors

  • The lockdown could have a severe impact on overall number of consultancies

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Summary

Zusätzlich abgefragt wurde die Fallzahl von Früherkennungsleistungen

01.01.2019: 52 Praxen + 1 MVZ zur pädiatrisch hausärztlichen Versorgung gemäß SGB V zugelassen. Im konkreten Fall des Saarlandes sind hier nicht die Kindervorsorgeuntersuchungen von Versicherten der Krankenkasse „Barmer“ enthalten, die am Selektivvertrag zur hausarztzentrierten Versorgung gemäß § 73b Sozialgesetzbuch V teilnehmen. Die auf diese Weise ermittelten Fallzahlen (kumulative Ergebnisse Gesamtfallzahl und Fallzahl Früherkennung, ohne Sozialdaten der Kinder und Jugendlichen) wurden für die Kalenderwoche in tabellarischer Form an den Erstautor übermittelt. Aus den übermittelten Fallzahlen der Praxen wurden die Fallzahländerungen (absolut und prozentual) pro Kalenderwoche und Praxis berechnet. Auswirkungen des COVID19-bedingten Lockdowns im Saarland auf die Patientenversorgung in der ambulanten Pädiatrie bezüglich Gesamtkonsultationen, Früherkennungsuntersuchungen sowie fachärztlicher Versorgung. Nach dem Lockdown blieb im Vergleich zu 2019 die Gesamtfallzahl mit –17,1 % deutlich erniedrigt, die Früherkennungsfallzahl holt mit +9,4 % fast vollständig auf, und auch die fachärztliche Versorgung zeigt mit +7 % Aufholeffekte.

Ermittlung der Infektionskonsultationen
Landkreis Saarlouis
Definition der Früherkennung
Gesamƞälle Facharzƞälle
Fazit für die Praxis
Einhaltung ethischer Richtlinien
Findings
Literatur
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