Abstract

Zusammenfassung Thema Alopecia areata (AA) ist eine Form des Haarverlusts mit kahlen kreisrunden Arealen am Kopf ausgelöst durch auto- und/oder psychoneuroimmunologische Mechanismen. Sekundär leiden Betroffene unter der Haarlosigkeit. Trotz Fortschritten in den dermatologischen medikamentösen Therapien (z. B. durch JAK-Inhibitoren) und Biologica gibt es keine Standard-Therapien. Auch Psychotherapie kann Wirksamkeit nicht belegen. Der Verlauf kann nicht vorhergesagt werden, oft kommt es zur spontanen Remission. Ziel Mit dieser Einzelfallstudie sollen psychosomatische Ursachen aufgezeigt und Ansätze zu einem kombinierten medizinisch-psychotherapeutischen Behandlungsprocedere entwickelt werden. Methode Eine Patientin mit dermatohistologisch verifizierter AA wurde nach frustranen dermatologischen Lokaltherapieversuchen (a) verhaltens- und (b) hypnotherapeutisch in jeweils 15 Sitzungen behandelt. Vor Beginn der Behandlung wurde eine psychologische Diagnostik mit Instrumenten zur Körperwahrnehmung, Depression und Selbstakzeptanz durchgeführt. Ergebnis Die Psychotherapie führte zu positiven Veränderungen im Selbstwert und Körperbild und verbessertem Coping mit der Erkrankung, aber nicht zum Nachwachsen der Haare. Diskussion Obwohl Alopecia areata durch Stressoren ausgelöst werden kann, ist nicht erwiesen, dass psychosomatische Herangehensweisen zur Durchbrechung des Auslösemechanismus geeignet sind, auch wenn sich in der Literatur Hinweise auf positive Auswirkungen von Hypnotherapie und Verhaltenstherapie auf Autoimmunkrankheiten finden. Die Autor:innen entwickelten im Falle der Patientin verhaltenstherapeutische, mit Hypnotherapie kombinierte Vorgehensweisen für die Therapie der Alopecia areata. Auf dieser Basis könnten weitere Studien mit einem größeren Kollektiv an Betroffenen möglicherweise den Benefit dieser Therapieformen untermauern.

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