Abstract

Ein steigender kinder- und jugendpsychiatrischer Versorgungsbedarf ist in den letzten Jahren deutlich zu beobachten. Die vorliegende Studie befasst sich mit 20 Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen im Industrieviertel (Niederösterreich) und dem kinder- und jugendpsychiatrischen Behandlungsbedarfs der 439 dort fremduntergebrachten Kinder und Jugendlichen. Es zeigen sich bei 270 (62 %) der Kinder und Jugendlichen psychiatrische Auffälligkeiten und bei 220 (50,1 %) ein oder mehrere psychiatrische Diagnosen. Davon sind 200 Kinder und Jugendlichen bereits in einer kinder- und jugendpsychiatrischen Behandlung. Bei elf Einrichtungen besteht ein Behandlungsbedarf von 80–100 % der fremduntergebrachten Kinder und Jugendlichen. Es ergibt sich daraus ein hochbelastetes Helfer:innensystem und eine große Versorgungsnotwendigkeit in den Einrichtungen. Eine intensivere Vernetzung und Zusammenarbeit der involvierten Institutionen bzw. Helfer:innensysteme und einer Weiterentwicklung des Kinder- und Jugendpsychiatrischen Angebots wäre wünschenswert, um den steigenden psychiatrischen Behandlungsbedarf bei Kindern und Jugendlichen adäquat begegnen zu können.Zusatzmaterial onlineZusätzliche Informationen sind in der Online-Version dieses Artikels (10.1007/s40211-022-00419-y) enthalten.

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