Abstract

HintergrundDie COVID-19-Pandemie hat die medizinische Lehre weltweit verändert. Seit dem Sommersemester 2020 stehen digitale Lehrformate im Fokus, deren Einsatz zuvor in Intensität und Form in Deutschland sehr unterschiedlich ausgeprägt war.Ziel der ArbeitDie vorliegende Untersuchung stellt die Chancen und Herausforderungen des Einsatzes verschiedener digitaler Lehrformate in der Anästhesiologie aus der Sicht der Studierenden dar.MethodeMedizinstudierende der Semester 5–9 im Fachgebiet Anästhesiologie wurden anhand eines 5‑Punkte-Likert-skalierten Fragebogens zu ihren Einstellungen und Erfahrungen mit der digitalen Lehre im Sommersemester 2020 befragt. Untersuchte Lehrformate waren digital aufgezeichnete Vorlesungen sowie Video-Online-Seminare und Praktika.ErgebnisseAn der vorliegenden Studie nahmen 141 Studierende teil. Insgesamt haben 80,9 % der Studierenden mehr aufgezeichnete Vorlesungen online angehört, als sie Präsenzvorlesungen besucht hätten, und 84,3 % würden dies auch zukünftig so machen. Obwohl die Studierenden digitale Vorlesungen und Video-Online-Seminare für die Wissensvermittlung als geeignet beurteilten, besteht für die Zukunft der Wunsch, diese zur Wissensvertiefung wieder durch mehr praktischen Präsenzunterricht in Kleingruppen zu ergänzen.SchlussfolgerungAls Vorteil digitaler asynchroner Formate unterstreicht die Studie die Option des zeit- und ortsunabhängigen individuellen Lernens. Als klarer Nachteil dieser Formate ist die mangelnde Interaktion von Studierenden und Dozierenden zu nennen. So erscheint es sinnvoll, die im Rahmen der COVID-19-Pandemie forcierte Digitalisierung für die Wissensvermittlung der für die Anästhesiologie relevanten Inhalte weiterauszubauen und im Sinne einer Blended-Learning-Strategie zu optimieren.

Highlights

  • The coronavirus pandemic caused a sudden change in medical education

  • most courses were organized for students in physical presence

  • while a few institutions already complemented these with blended learning methods

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Summary

Semester

Abb. 2 8 Teilnahme an digital aufgezeichneten Vorlesungen(DAVL) vs. Präsenzvorlesung: Bewertung der Aussage „Ich habe mehr digitale Vorlesungen besucht, als ich es bei Präsenzveranstaltungen getan hätte“ durch die Studierenden. Insgesamt gaben 92 von 112 (82,1 %) Studierenden an, dass sie sich mit der digitalen Lehre besser auf die praktischen Präsenzveranstaltungen vorbereiten, als es bei Präsenzvorlesungen der Fall wäre. Als Nachteil digitaler asynchroner Formate soll in der Diskussion um die Zukunft der medizinischen Vorlesung das Argument bedacht werden, dass Studierende digital im Vergleich zu einer Präsenzvorlesung nur bedingt inspiriert und für beispielsweise die Anästhesiologie begeistert werden können [2]. Während manche Autoren interaktive Diskussionen im Rahmen der digitalen Lehre beschreiben [4] und die Interaktionsqualität wie in unserer Studie mit 87,3 % als hoch beschrieben wird, ist die Beteiligung der Studierenden unterschiedlich [23]. Vorlesungen könnten beispielsweise zum Großteil in Form der nun etablierten DAVL angeboten werden und den Studierenden die Möglichkeit bieten, sich im eigenen Tempo zeit- und ortsunabhängig auf Präsenzveranstaltungen vorzubereiten. Weitere Details zur Lizenz entnehmen Sie bitte der Lizenzinformation auf http://creativecommons.org/ licenses/by/4.0/deed.de

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