Abstract

HintergrundVisuelle Halluzinationen (VH) werden zumeist als Spätsymptome der Parkinson-Krankheit (PK) angesehen. Sie kommen jedoch in leichterer Form auch in Frühstadien der Erkrankung vor. Ursächlich wurden VH anfänglich als Folge einer dopaminergen Überstimulation gesehen, später ebenso im Rahmen einer demenziellen Entwicklung der PK.FragestellungDie vorliegende Arbeit untersucht, ob sich das Entstehungsmodell der VH in den letzten Jahren erweitert hat.Material und MethodikBasierend auf klinischen, pharmakologischen und neuropathologischen Arbeiten sowie funktioneller Magnetresonanzgraphie erfolgt eine systematische Aufgliederung in monomodale und multimodale Entstehungsmodelle der VH. Die Anwendbarkeit auf unterschiedliche VH-Formen und -Auslösungsmomente wird jeweils kritisch beleuchtet.ErgebnisseEinbußen bei der visuellen Informationsaufnahme und -verarbeitung, Defizite der Aufmerksamkeit und fehlerhafte Konnektivität zwischen kortikalen Netzwerken werden herausgearbeitet. Es bestehen z. T. Überlappungen mit dem Lhermitte-Syndrom und dem Charles-Bonnet-Syndrom. Kein Modell erklärt jedoch befriedigend alle Spielarten der VH. Nicht alle VH weisen die gleiche Pathogenese und stets eine schlechte Prognose auf.SchlussfolgerungDie Ursachenkette visueller Halluzinationen ist komplex und individuell unterschiedlich. Inwieweit dies therapeutisch einsetzbar ist, ist bisher wenig erforscht. Es gibt erste Hinweise, dass neben einer Änderung der Medikation auch Visusverbesserung, die Einbindung des Partners/der Partnerin und vielleicht individuell anpassbare Copingstrategien erfolgreich eingesetzt werden könnten.

Highlights

  • Visual hallucinations (VH) have mainly been considered as late symptoms of Parkinson’s disease (PD); minor forms of Visuelle Halluzinationen (VH) occur in early stages of the disease

  • Zwar ist in beiden Szenarien der primäre visuelle Input mangelhaft und die emotionale Betroffenheit gering

  • Entsprechend dieser Annahme hemmt die in Thalamuskernen generierte Theta-Dysrhythmie frontale Aufmerksamkeitsnetzwerke und führt damit zur Entkopplung mit dem „Default-mode“-Netzwerk

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Summary

Einzelobjekt oder Einzelperson wird doppelt wahrgenommen

Akustische Halluzinatio- Selten isoliert; zumeist assoziiert mit visuellen Halluzinen nationen. Taktile Halluzinationen Perzeption eines unangenehmen Hautkontakts, z. Beziehen sich oft auf VH, können aber auch isoliert auftreten Verfolgung und Diebstahl sind Hauptthemen

Ursache und Vorkommen
Ungeklärt Oft Vorzeichen der demenziellen Entwicklung Ist eher selten
Monomodale Modelle
Die Arbeitsgruppe um Harald Klawans und Christopher Goetz postulierte in den
VH als Traumintrusion in den Wachzustand
VH infolge visueller sensorischer Deprivation
Individuelle KompensationsMechanismen
Auge mangelhafte visuelle Diskrimination
Das Modell zur Aufmerksamkeitskontrolle
Die thalamokortikale Dysrhythmie
Kompensatorische Mechanismen
Diskussion und Ausblick
Fazit für die Praxis
Einhaltung ethischer Richtlinien
Literatur
Background

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