Abstract

Geburtstraumatische Armplexusparesen werden oft als schicksalhaft angesehen, wodurch der richtige Zeitpunkt für eine sinnvolle primäre Operation am Plexus brachialis verpasst werden kann. Zwar liegen in den meisten Fällen leichte Dehnungsverletzungen vor, die sich unter Physiotherapie erholen können, jedoch hinterlassen schwere Ab- oder Ausrissverletzungen oft beachtliche lebenslange Einschränkungen. Die „Arbeitsgruppe geburtstraumatische Armplexusparese München“ hat sich zum Ziel gesetzt, eine kompetente Beratung und Behandlung für Patienten und ihre Eltern anzubieten. In einer monatlichen interdisziplinären Sprechstunde werden Betroffene möglichst im 3. Lebensmonat vorgestellt, klinisch und ggf. elektrophysiologisch untersucht und weitere diagnostische Maßnahmen eingeleitet. Bis spätestens zum 9. Lebensmonat wird entschieden, ob eine direkte Operation am Plexus brachialis sinnvoll ist. Mit der weiteren Entwicklung des Kindes können auch zu einem späteren Zeitpunkt sekundäre therapeutische Maßnahmen sinnvoll sein. Seit 2002 wurden durch die Arbeitsgruppe mehr als 150 Patienten interdisziplinär behandelt. Die gemeinsame Beratung und Behandlung durch Pädiatrie, Entwicklungsneurologie, Neurologie, Handchirurgie und Plastische Chirurgie werden überaus positiv aufgenommen. Die vorliegende Arbeit soll eine Übersicht und ein Behandlungsschema hinsichtlich der aktuellen Vorgehensweise bei Patienten mit geburtstraumatischer Armplexusparese geben sowie die Möglichkeiten chirurgischer Rekonstruktionsverfahren aufzeigen.

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