Abstract

This paper addresses how morphosyntactic variation stemming from the Alemannic regional variety is perceived, evaluated, and judged in written and spoken language. Based on data from a questionnaire and speeded grammaticality judgments, this study examines which grammatical variants are salient to the listener as a function of speaker accent (regional vs. standard) and listener background (students from different school types and cities). The results show that, in addition to the regional morphosyntax, regional accent co-determines grammaticality judgements, in particular for naive listeners. Expert listener (students of language and literature) judgements are less affected by speaker accent, and appear to follow their subjective normative expectations concerning the prescriptive syntax usage. The most normative judgments on both syntactic and phonological levels were observed for dialectal variants within a group of high school students, despite being active users of the Alemannic variety. This result is a likely consequence of an explicit discard of dialect usage during classroom interactions.

Highlights

  • This paper addresses how morphosyntactic variation stemming from the Alemannic regional variety is perceived, evaluated, and judged in written and spoken language

  • Vier alemannische Varianten und ihre standardsprachlichen Entsprechungen wurden in einem Dialog zwischen einem alemannischen Dialektsprecher und einem standardnahen Sprecher präsentiert, um beschleunigte Grammatikalitätsurteile zu sammeln

  • Alle Sätze wurden von jedem Sprecher zweimal vorgelesen, einmal in der dialektalen Variante und einmal in der standardsprachlichen

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Summary

Einleitung

MuttersprachlerInnen des Deutschen können normalerweise relativ einheitlich bestimmen, ob ein/e SprecherIn eine standardnahe oder eine standardferne Aussprache hat. Zusätzlich zur Aussprache können aber auch grammatische, semantische, pragmatische und lexikalische Merkmale in einem jeweiligen Kontext als Hinweise auf einen bestimmten sozialen Sprechertyp oder eine Varietät genutzt werden. Im vorliegenden Aufsatz geht es allerdings weniger um die Zuordnung deutscher Dialekte im Raum, sondern um die Frage, welche morphosyntaktischen Varianten aus dem alemannischen Sprachraum als dialektal bewertet werden und welche hörer- und sprecherbezogenen Faktoren die grammatischen Urteile über regionale Morphosyntax beeinflussen. Dagegen zeigen andere Studien (Steinig 1976), dass Variation auf syntaktischer und semantischer Ebene – im Gegensatz zur Aussprache – die soziale Identifizierung und die Einstellung gegenüber einem/einer SprecherIn nur relativ gering beeinflusst. Auch aus anderen Studien geht hervor, dass der Aussprache mehr Gewichtung zukommt als der Variation auf anderen linguistischen Ebenen. An dieser Stelle ist aber die methodologische Vielfalt dieser Studien zu betonen, die jeweils unterschiedliche Phänomene beschreiben, da sie teils explizite und teils implizite Einstellungen oder Verhaltensmuster erfassen

Forschungsfragen
Fragebogenstudie zur Dialektbewertung und -kategorisierung
Tun-Periphrase
Adnominaler possessiver Dativ
Komparativanschluss mit wie
Wegfall von Pronomen als Subjekt
Doppelperfekt
TeilnehmerInnen
Material
Durchführung
Ergebnisse
Grammatikalitätsurteile
Findings
Diskussion
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