Abstract

Einführung: Im Verlauf einer Tumorerkrankung kann es zu einer tumorinduzierten Hyperkalzämie kommen. Die Klinik der Hyperkalzämie ist vielfältig und wird daher häufig nicht erkannt oder falsch behandelt. Dargestellt wird der Fall einer Patientin mit Nierenversagen bei unbehandelter tumorbedingter Hyperkalzämie. Fallbeschreibung: Bei einer 46-jährigen Patientin wurde im Dezember 2002 die Erstdiagnose eines Stromasarkoms des Uterus (Stadium T2b, N1, M1, G3) gestellt. Nach Hysterektomie, Adnektomie bds. und Entfernung des Omentums wurde die Patientin im Nierenversagen mit Kreatinin-Anstieg und Oligurie aufgenommen. Es wurde neben einer forcierten Diurese die Therapie mit intravenösem Ibandronat eingeleitet. Die Kalziumwerte normalisierten sich innerhalb von 3 Tagen, und die Kreatinin- und Harnstoffwerte sanken innerhalb von 8 Tagen auf Normalwerte ab. Erst die Stabilisierung der Nierenfunktion ermöglichte dann im Folgenden die notwendige Chemotherapie mit Ifosphamid/Doxorubicin. Neben einer Bestrahlung von Brustwirbelsäule, Schädel und rechtem Femur wurde eine perkutane Osteoplastie einer großen Osteolyse des rechten Femurs durchgeführt und damit Schmerzfreiheit und Vollmobilisation erreicht. Im weiteren Verlauf erhielt die Patientin im 3 - 4-wöchentlichen Abstand jeweils 4 mg Ibandronat in einer Infusionsdauer von 15 Minuten, wobei sämtliche Nierenparameter im Normalbereich blieben. Schlussfolgerung: Trotz eines Nierenversagens konnte dieser Fall einer Hyperkalzämie problemlos und erfolgreich mit intravenösem Ibandronat therapiert werden. Erst die Überwindung der Hyperkalzämie ermöglichte die Tumortherapie.

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