Abstract

ZusammenfassungHintergrundEine große Anzahl an Patienten mit Schulterinstabilität weisen kleine bis moderate Glenoiddefekte auf, die unterhalb der Grenze zur knöchernen Augmentation liegen, jedoch groß genug sind, die klinischen Ergebnisse der konventionellen Weichteilstabilisierung zu kompromittieren.Material und MethodenIn einer prospektiven Studie werden 30 Patienten, die eine anteriore Schulterinstabilität mit kleinen Glenoiddefekten (maximal 15 % der Gelenkfläche) aufweisen, eingeschlossen und in der sog. Bankart-Plus-Technik operiert, welche eine Refixation des Kapsel-Labrum-Komplexes mithilfe von knotenlosen Ankern sowie die Augmentation mit einem Interponat aus demineralisierter spongiöser Knochenmatrix (DCBM) zwischen Labrum und Glenoid umfasst. Die Patienten werden prä- und postoperativ (6, 12 und 24 Monate) mit Erhebung des Western Ontario Shoulder Instability Index (WOSI), Rowe Score (RS) und Subjective Shoulder Value (SSV) klinisch untersucht. Die präoperative Bildgebung umfasst eine CT mit dreidimensionaler (3D-)Rekonstruktion zur Bestimmung des Glenoiddefekts (PICO-Methode). Nach 12 Monaten erfolgt eine MRT-Untersuchung der operierten Schulter zur Beurteilung der Einheilung des Labrums und Grafts.ErgebnisseEingeschlossen wurden 30 Patienten (Durchschnittsalter 28 [Range 18–40] Jahre,n = 4 weiblich,n = 26 männlich) und in der vorbeschriebenen Technik zwischen 09/2018 und 10/2020 operiert. In 13 Fällen (43 %) wurde zusätzlich eine Remplissage durchgeführt. Präoperativ wurden die folgenden klinischen Scores erhoben (Mean): WOSI 45 ± 17 %, RS 56 ± 10 Punkte und SSV 57 ± 19 %. Die präoperativen CT-Untersuchungen ergaben einen Glenoiddefekt von durchschnittlich 7 ± 3 %. Bisher liegen bei 25 Patienten die klinischen und radiologischen Ergebnisse nach 12 Monaten vor und es zeigt sich eine signifikante Verbesserung verglichen mit den präoperativen Daten (p < 0,05): WOSI 81 ± 15 %, RS 91 ± 8 Punkte und SSV 87 ± 10 %. Bisher zeigten sich keine Rezidivluxationen und keine Komplikationen. Die MRT-Untersuchungen zeigten eine gute Integration des Labrums und Grafts am vorderen Glenoidrand mit Wiederherstellung der Konkavität.SchlussfolgerungDie Bankart-Plus-Operation zeigt vielversprechende klinische und radiologische Ergebnisse im kurzfristigen Follow-up und ist eine praktikable Behandlungsoption für Patienten mit Schulterinstabilität, die einen kleinen bis moderaten Glenoiddefekt aufweisen.

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