Abstract

ZusammenfassungNosokomiale Infektionen stellen weltweit, aber auch in Deutschland eine enorme Belastung für Patient*innen, Beschäftigte im Gesundheitswesen, Angehörige und die Gesellschaft dar. Zentrale Aufgaben der Infektionsprävention sind die Erfassung und Bewertung von Infektionen mit dem Ziel, Präventionspotenziale und Risikofaktoren zu identifizieren, geeignete Maßnahmen zu ergreifen und schließlich zu bewerten. Aus Sicht der Infektionsprävention wäre es von großem Wert, wenn (i) das Erfassen der Infektionsfälle automatisiert werden könnte und wenn (ii) es möglich wäre, im Voraus besonders gefährdete Patient*innen und Patient*innengruppen zu identifizieren, die von spezifischen und/oder zusätzlichen Interventionen profitieren würden.Um diese risikoadaptierte bzw. individualisierte Infektionsprävention zu erreichen, entwickelt das Forschungsprojekt RISK PRINCIPE auf der Grundlage standardisierter, großer Datenbestände Algorithmen und computergestützte Anwendungen, welche Fachwissen im Bereich der Infektionsprävention nutzen.Im Rahmen des Projekts werden 2 Ziele verfolgt: a) die Entwicklung sowie Validierung eines semiautomatischen Surveillance-Systems für im Krankenhaus erworbene Blutstrominfektionen, prototypisch für nosokomiale Infektionen, und b) die Verwendung von umfangreichen Patient*innendaten aus verschiedenen Quellen zur Erstellung eines individuellen oder gruppenspezifischen Infektionsrisikoprofils.RISK PRINCIPE baut auf das Zusammenbringen der Expertisen von Medizininformatik und Infektionsmedizin mit dem Fokus auf Hygiene und nutzt u. a. Informationen und Erfahrungen aus 2 Konsortien (HiGHmed und SMITH) der deutschen Medizininformatik-Initiative (MII), die bereits über 5 Jahre erfolgreich an infektionsmedizinischen Anwendungsfällen gearbeitet haben.

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