Abstract

ZusammenfassungNeben vielen anderen negativen Folgen hat die Corona-Krise auch direkte Auswirkungen auf den EU-weiten Handel mit Emissionszertifikaten für Treibhausgasemissionen. Dieser stellt einen Eckpfeiler der europäischen Klimaschutzpolitik dar. Den kurzfristig geringer zu erwartenden Treibhausgasemissionen stehen aufgrund der erwarteten Rezession mittel- und langfristig niedrigere Preise für Emissionsrechte gegenüber. Diese machen die gegenwärtigen Produktionstechnologien tendenziell attraktiver. Dadurch wird eine wesentliche Zielsetzung europäischer Klimaschutzpolitik, der ökonomisch-rationale Wechsel der Unternehmen auf klimafreundlichere Produktionstechnologien, erschwert.

Highlights

  • Die Auswirkungen der Corona-Krise sind kaum zu überschätzen

  • Title: Impact of Corona Crisis on European Climate Change Policy Abstract: The actual Corona crisis has a negative impact on the economic situation of the affected economies

  • This has direct consequences for the EU-wide trading of greenhouse gas emission allowances, which is an important building block of European climate change policy

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Summary

Das Emissionshandelssystem der EU

Ein zentrales Instrument der europäischen Klimaschutzpolitik ist der Emissionshandel, das sogenannte Emissions Trading System (ETS). 2005 hat die Europäische Union Emissionsberechtigungen für die Emission von Treibhausgasen definiert und eingeführt. Ist dieser Vorteil auch absolut gegeben, ist zu erwarten, dass diese Unternehmen aktuell Emissionszertifikate für ihre zukünftigen Emissionen bei unveränderter Produktionstechnologie günstig erwerben oder sich den späteren Erwerb über Derivate, beispielsweise Futurelong-Transaktionen, zum aktuellen Preis sichern. Dass solche investiven Kalküle aktuell umgesetzt werden, lässt sich beispielsweise für die Transaktionsvolumina und die Preisentwicklung der Emissionszertifikate an der European Energy Exchange, Leipzig, eine der Börsen, an denen der Handel von Emissionszertifikaten stattfindet, im März unterstellen. Ordnungspolitisch ist dies für das ETS als marktwirtschaftliches Instrument und einer darauf basierenden Regulierung der betroffenen Unternehmen nicht zu kritisieren. Ebenfalls darf dabei nicht vergessen werden, dass die Unternehmen bei ihren bereits im Bestand befindlichen Emissionszertifikaten durch den Preisverfall einen massiven Rückgang der Marktwerte bei gleichzeitig gestiegener Unsicherheit über den zukünftigen Verwendungszeitpunkt zu verzeichnen haben. In den angesprochenen sieben Tagen hat allein auf Grundlage der obigen Daten ein Preisrückgang von 24 % bei wahrscheinlich gleichzeitig zugenommener Preisvolatilität stattgefunden

Folgen für die Erreichung der Klimaschutzziele
Rückschlag für treibhausgasvermeidende Technologien
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