Abstract
HintergrundAphasien gehören nicht zu den typischen klinischen Manifestationen lakunärer Hirninfarkte, sind jedoch im Rahmen seltener atypischer lakunärer Syndrome beschrieben.Ziel der ArbeitBeschreibung von Aphasiemustern und betroffener Fasertrakte bei lakunären Infarkten.Material und MethodenFallserie von drei Patienten mit in der Magnetresonanztomographie nachgewiesenen lakunären Hirninfarkten und Aphasie. Identifikation betroffener Faserbahnen mittels Fasertraktographie der koregistrierten Schädigungsorte in Gehirnen zweier gesunder Probanden.ErgebnisseRadiologisch waren die Lakunen, die Aphasien hervorriefen, weit lateral im Marklager der linken Hemisphäre gelegen und befanden sich im Vergleich zu der Lakune eines nichtaphasischen Kontrollpatienten weiter rostrodorsal. Klinisch fand sich trotz Aussparung des Kortex, Thalamus und weiter Teile der Basalganglien eine leichte bis moderate nichtflüssige Aphasie mit syntaktischen Defiziten. In der Fasertraktographie zeigten die aphasischen im Vergleich zum nichtaphasischen Patienten eine stärkere Affektion der Fasern des linken Fasciculus arcuatus sowie eine Beteiligung des frontostriatalen und frontalen Aslant-Trakts.DiskussionLinks lateral gelegene lakunäre Infarkte können durch Beteiligung sprachrelevanter Fasertrakte eine klinisch relevante Aphasie hervorrufen.
Highlights
Typical lacunar syndromes do not include aphasia but aphasia has been reported in rare atypical lacunar syndromes
Dass jenseits der Läsionen weißer Substanz auch Läsionen subkortikaler grauer Substanz zur Aphasie beigetragen haben, da vereinzelt das Pallidum oder der Nucleus caudatus mit in die Lakune einbezogen waren
Yang H, Bai L, Zhou Y et al (2017) Increased interhemispheric resting-state functional connectivity in acute lacunar stroke patients with aphasia
Summary
Eine Aphasie gilt generell als kortikale Funktionsstörung, die in der Regel nicht mit lakunären Infarzierungen außerhalb der Basalganglien und des Thalamus vereinbar ist. Dabei ist das Phänomen einer subkortikalen Aphasie kein unbekanntes und wurde zuerst bei größeren Läsionen im Bereich der striatokapsulären Strukturen mit Beteiligung des periventrikulären Marklagers [1, 8] oder des Thalamus [11, 13] beschrieben. Den publizierten Fällen lagen zum Teil große Läsionen zugrunde, sodass mehrere subkortikale Strukturen wie die Basalganglien, Assoziationsbahnen oder der Thalamus betroffen waren und somit der Beitrag einzelner subkortikaler Areale zur Aphasie nicht zu klären war. Im Gegensatz zu vorangegangenen Studien, die sich mit subkortikalen Aphasien beschäftigten, war nachgewiesenermaßen in der cMRT nur ein kleiner Teil striatokapsulärer Strukturen betroffen, wohingegen der Thalamus und weite Teile der Basalganglien ausgespart waren
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