Abstract

HintergrundEpi- und Pandemien sowie die Maßnahmen, um ihre Verbreitung einzudämmen, gehen mit zahlreichen Stressoren einher, die insbesondere auch zu starken Ängsten führen können.Ziel der ArbeitDer Artikel erläutert Charakteristika derartiger Ängste, potenzielle Resilienz- und Risikofaktoren sowie entsprechende Handlungsempfehlungen.MethodenForschungsergebnisse bezüglich COVID-19 und früherer Epi- und Pandemien (z. B. HIV, SARS, MERS, Ebola und Schweinegrippe) sowie offizielle Handlungsempfehlungen werden dargestellt.ErgebnisseAngstsymptome treten in Epi- und Pandemien häufig auf – insbesondere zu Beginn – und verringern sich meist im weiteren Verlauf. Auch wenn sich verschiedene Infektionskrankheiten unterscheiden, ähneln sich die damit assoziierten Ängste und beinhalten z. B. die Furcht vor gesundheitlichen, sozialen und wirtschaftlichen Konsequenzen. Resilienz- und Risikofaktoren fallen ebenfalls vergleichbar aus. Selbstwirksamkeitserwartung, Unsicherheitstoleranz, Normalisierung, Routine, Sicherheit und soziale Unterstützung wirken meist protektiv. Erhöhter Medienkonsum, weibliches Geschlecht, Arbeit im medizinischen Kontext, Suppression, vorbestehende Erkrankungen, gesundheitsschädliches Verhalten und eine unmittelbare Betroffenheit durch das Virus gehen dagegen in der Regel mit stärkeren Ängsten einher.DiskussionÄngste sollten beobachtet und aufgefangen werden, um pathologische Verläufe zu verhindern – insbesondere bei vulnerablen Gruppen. Es empfiehlt sich, mittels präventiver und therapeutischer Maßnahmen Resilienzfaktoren zu fördern und Risikofaktoren entgegenzuwirken. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit der Entwicklung und empirischen Überprüfung spezifischer Interventionen sowie weiterer Längsschnittstudien.

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