Abstract

ZusammenfassungÜbergewicht und Adipositas sind bedeutende Risikofaktoren für verschiedene Erkrankungen. Als Maß zu ihrer Bestimmung wurde in früheren Studien meist nur der Body-Mass-Index (BMI) verwendet. Der BMI ist allerdings ein Marker, der den Einfluss auf das Krankheitsrisiko nur unzureichend erfasst. In groß angelegten, bevölkerungsbasierten Studien besteht daher ein vordringlicher Bedarf, verbesserte Messmethoden der Körperzusammensetzung und -fettverteilung einzusetzen.Der vorliegende Beitrag stellt die in der NAKO (Nationale Kohorte) Gesundheitsstudie eingesetzten Messverfahren zur Beschreibung von Körperzusammensetzung und -fettverteilung und die ersten deskriptiven Ergebnisse vor. Diese beziehen sich auf die Daten zur Halbzeit der Basiserhebung, welche 101.817 Teilnehmende einschließt, die in 18 Studienzentren in Deutschland zwischen März 2014 und März 2017 untersucht worden sind. Die anthropometrischen Messungen umfassten Körpergewicht, Körpergröße und -umfänge, bioelektrische Impedanzanalyse (BIA), Sonographie des Abdominalfettes, 3‑D-Bodyscanner und Magnetresonanztomographie.Die Analyse des BMI zeigte, dass 46,2 % der Männer sowie 29,7 % der Frauen übergewichtig und 23,5 % der Männer und 21,2 % der Frauen adipös waren. Frauen wiesen im Mittel in fast allen Altersgruppen eine höhere Schichtdicke an subkutanem Fettgewebe auf als Männer. Die mittlere Schichtdicke des viszeralen Fettgewebes lag hingegen bei den Männern in allen Altersgruppen über den Werten der Frauen und stieg bei beiden Geschlechtern über die Altersgruppen kontinuierlich an.Die umfassenden Daten über die Körperfettverteilung und -zusammensetzung ermöglichen es zukünftig, den Einfluss von Übergewicht und Adipositas auf die Entstehung von chronischen Erkrankungen im Detail zu analysieren.

Highlights

  • Die Körpergröße wurde mit dem Stadiometer 274

  • High levels of adiposity in the population have a major impact on various diseases

  • previous epidemiologic studies have largely been restricted to simple anthropometric measures

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Summary

Hintergrund und Fragestellung

Die Weltgesundheitsorganisation(WHO) bezeichnet die Adipositas als eines der offensichtlichsten, aber am meisten vernachlässigten Probleme der öffentlichen Gesundheit und verwendet bereits den Begriff Globesity, um die globale Bedeutung der Krankheit zu verdeutlichen [1]. Bislang wird der Body-Mass-Index (BMI), welcher das Verhältnis des Körpergewichts zur Körpergröße im Quadrat berechnet, als Maß zur Klassifikation von Übergewicht und Adipositas bei Erwachsenen herangezogen [2]. Als mögliche Erklärungen für das Adipositasparadoxon gelten eine Verzerrung der Ergebnisse durch Störgrößen wie Rauchen oder bislang nicht diagnostizierte Erkrankungen. Vor allem das VAT gilt als unabhängiger Risikofaktor für die Entwicklung adipositasassoziierter Erkrankungen und verschiedener Arten von Krebs [12,13,14,15]. Neben den klassischen manuellen Messungen von Körpergröße, -gewicht und -umfängen wurden als weitere Messmethoden die multifrequente bioelektrische Impedanzanalyse (BIA), die Sonographie des Abdominalfettes, der 3-D-Bodyscanner und die Magnetresonanztomographie (MRT) etabliert. Ziel des vorliegenden Beitrags ist die Beschreibung der eingesetzten anthropometrischen Messmethoden in der NAKO Gesundheitsstudie und die Darstellung erster deskriptiver Ergebnisse der manuellen Messungen, der BIA und der Sonographie des Abdominalfettes. Da für die Untersuchungen mittels 3-D-Bodyscanner und MRT noch keine qualitätsgesicherten Daten vorliegen, können dafür noch keine Ergebnisse präsentiert werden

NAKO Gesundheitsstudie
Ultraschall Abdominalfett
In der aktuellen Subgruppe der NAKO Gesundheitsstudie wurden alle bis zum
BMI und Übergewicht
Hüftumfang in cm
Viszerales Fettgewebe in cm
Einhaltung ethischer Richtlinien
Findings
Literatur
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