Abstract

 
 
 
 Über eine historische Verortung der Psychoanalyse im Zusammenhang mit der Kritischen Theorie nähert sich der Beitrag der Frage nach der heutigen gesellschaftstheoretischen Relevanz der Psychoanalyse. Entlang der Entsubjektivierungsthese der Kritischen Theorie und entgegen der Annahme, Psychoanalyse verliere aufgrund ihrer historischen Bedingtheit ihre Relevanz und ihren Wirkungsraum, soll hier Psychoanalyse als historischmaterialistisches, bewegliches und notwendiges Instrument zeitgenössischer Gesellschaftskritik diskutiert werden. Gerade in Hinblick auf die neoliberale Transformation der kapitalistischen Produktionsweise und den daraus resultierenden Anforderungen an die Subjekte wird der normative Anspruch der Psychoanalyse als kritischer Spiegel aktueller Verhältnisse immer wichtiger. Denn die für eine «gelungene» Individuation notwendige Herausbildung autonomer Subjektivität scheint innerhalb einer neoliberalen Subjektivierung, trotz der Erweiterung von Freiheitsspielräumen, kaum realisierbar zu sein. 
 
 
 
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