Abstract

Zusammenfassung Ziel Wir berichten von den Affenpocken (Mpox)-Fällen, die mittels Affenpockenvirus (MPXV)-Polymerase-Kettenreaktion (PCR) bestätigt und an der Universitätsklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie Innsbruck zwischen Mai und August 2022 behandelt wurden. Methode Es wurden klinische Präsentationen aller Patienten dokumentiert und die Ergebnisse mit anderen Publikationen verglichen. Ergebnisse Insgesamt wurden 17 Patienten mit einer MPXV vorstellig. Es handelte sich hierbei ausschließlich um Männer, die mit Männern Sex hatten. Das mediane Alter bei Bestätigung der Infektion betrug 35 Jahre. 100% der Patienten litten an Allgemeinsymptomen und 94% entwickelten im Verlauf Hautläsionen. Eine Übertragung der Infektion erfolgte in den allermeisten Fällen durch engen Körperkontakt. Bei 18% der beschriebenen Patienten kam es zu einer Koinfektion mit einer sexuell übertragbaren Erkrankung. 35% hatten in den letzten 6 Wochen vor dem positiven MPXV PCR-Test eine Syphilis-, Chlamydien- oder Gonokokkeninfektion. Bei 23% der Patienten war eine HIV- Infektion bekannt und 53% nahmen zum Zeitpunkt der Infektion eine HIV-Präexpositionsprophylaxe (PrEP). Schlussfolgerung Wir können in dieser Arbeit aufzeigen, dass trotz des kleinen Patientenkollektivs die Daten der beschriebenen Patienten sehr gut mit größeren Studien vergleichbar sind. Entgegen der bisher bekannten Tier-zu-Mensch-Übertragung des endemisch in Afrika auftretenden Orthopox-Virus Typ MPXV kam es im weltweiten Ausbruch 2022 hauptsächlich zu Übertragungen durch sexuellen Kontakt zwischen Menschen. Somit ist ein zusätzliches Screening auf andere sexuell übertragbare Erkrankungen bei Patienten mit einer MPXV unumgänglich.

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