Abstract

HintergrundWeichteilverletzungen sind häufig Folge von Traumata im Kopf-Hals-Bereich. Einheitliche Versorgungsleitlinien zu erstellen, erweist sich als schwierig, da die Verletzungsmuster der Patienten häufig hochindividuell sind. Ziel dieser Datenerhebung war es, eine Übersicht über die Verteilung der Weichteilverletzungen zu verschaffen und die Akutversorgung der einzelnen Krankheitsbilder darzustellen.Material und MethodenEs erfolgte eine retrospektive Auswertung anhand aller traumarelevanten ICD-10-Codes für Traumata des Kopfes (S00.- bis S09.-) und des Halses (S10.- bis S19.-), die in einem Zeitraum von zehn Jahren (2012 bis einschließlich 2021) an unserem Klinikum, einem zertifizierten überregionalen Traumazentrum, behandelt wurden.ErgebnisseInsgesamt wurden im Beobachtungszeitraum 8375 Patienten mit Traumata des Kopfes und Halses versorgt, also durchschnittlich 836 Patienten jährlich. Innerhalb dieses Kollektivs wurden 2981 Trauma mit Weichteilverletzungen dokumentiert. Oberflächliche Verletzungen des Kopfes (S00.-) und offene Wunden des Kopfes (S01.-) waren mit 1649 bzw. 920 Fällen die häufigsten Weichteilverletzungen des Kopf-Hals-Bereichs.SchlussfolgerungDie Fallzahlen der Weichteilverletzungen haben in der Regel einen inversen Zusammenhang zum benötigten zugrunde liegenden Trauma. Diagnosen der Kategorie S00 und S01 kommen deshalb häufiger vor als beispielsweise traumatische Amputationen in Halshöhe (S18). Penetrierende Traumata des Halses sollten gemäß aktueller Literatur nach einem sog. No-Zone-Prinzip versorgt werden. Aufgrund der niedrigen Kriminalitätsraten und strengen Waffenschutzgesetze sind Verletzungen solcher Art in Europa eher selten.

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