Abstract

Hintergrund und Ziel der ArbeitIn Deutschland vollzieht sich ein stetiger demografischer Wandel, welcher zu einer zunehmenden Alterung der Gesellschaft führt. Ziel der Arbeit war die Analyse der natürlichen Todesfälle mit einem Sterbealter ≥ 65 Jahre, da die gesundheitliche Vulnerabilität dieser Altersgruppe an Bedeutung gewinnt.Material und MethodenRetrospektiv wurden die Obduktionsgutachten aller natürlichen Todesfälle der ≥ 65-Jährigen im Institut der Rechtsmedizin des Universitätsklinikums der Goethe-Universität Frankfurt am Main in einem Zeitvergleich (Zeitraum I: 2000–2002; Zeitraum II: 2013–2015) ausgewertet.ErgebnisseIn den Zeiträumen I und II wurden insgesamt 1206 Obduktionen in dieser Altersgruppe ermittelt. Davon wiesen 404 (33,5 %) eine nichtnatürliche Todesart auf, in 39 Fällen (3,2 %) lag eine Kombination aus natürlichem und nichtnatürlichem Tod vor, und in 94 Fällen (7,8 %) war die Todesart unklar. Die Mehrheit (n = 669; 55,5 %) verstarb an einer natürlichen Todesart. Die größte Gruppe davon (n = 350; 52,3 %) betraf kardiale Todesursachen, gefolgt von 132 (19,7 %) respiratorischen und 47 (7,0 %) abdominellen Todesursachen. Zudem lagen 37 (5,5 %) maligne Neoplasien, 37 (5,5 %) sonstige natürliche Todesursachen, 33 (4,9 %) Rupturen großer Gefäße und 33 (4,9 %) zerebrale Todesursachen vor. Im Vergleich der Zeiträume I und II fiel eine signifikante Abnahme der kardialen Todesursachen auf. Es kam insbesondere zu einer signifikanten Abnahme der hochgradigen bis verschließenden Koronarsklerosen. Zwischen beiden Geschlechtern zeigten sich signifikante Unterschiede. So wiesen Männer signifikant mehr Bypässe, Stents und Herznarben auf und erlitten ca. 10 Jahre vor den Frauen einen Myokardinfarkt.Diskussion/SchlussfolgerungDie Ergebnisse decken sich größtenteils mit der Literatur. Die Abnahme kardialer Todesursachen könnte auf eine zunehmend bessere medizinische Versorgung und eine signifikant zunehmende Implantationsrate von Stents zurückzuführen sein. Die Rolle der forensischen Gerontologie wird –gerade in Pandemiezeiten– zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Highlights

  • Background and aim of the studyIn Germany, a constant demographic change is taking place, which leads to an increasing aging of the society

  • The present study aimed to analyze natural deaths occurring at an age of ≥ 65 years, since health vulnerability in this age group is gaining importance

  • Auf Basis der vorliegenden Daten konnten folgende Ergebnisse erhoben werden: Innerhalb der Subgruppe lag in 26 Fällen (7,4 %) ein übermäßiger Alkoholkonsum vor, wobei nur 6 Frauen (3,8 %), jedoch 20 Männer (10,3 %) betroffen waren

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Summary

Nicht natürlich

Abb. 1 9 Todesarten desfällen befasst, liegt der Fokus dieser Studie auf den natürlichen Todesarten. In diesem Obduktionsgut machten natürliche Todesarten den weitaus größten Anteil aus. In dieser Studie sollte analysiert werden, wie sich die Verteilung der natürlichen Todesursachen der Generation 65+ darstellt. Für ein größeres Fallkollektiv und um mögliche Veränderungen über die Zeit zu detektieren, erfolgte eine Bestandsaufnahme über 2 Zeiträume

Material und Methoden
Zeitraum I Zeitraum II
Alter und Geschlecht
Risikofaktoren kardialer Erkrankungen
Diabetes mellitus
Herzparameter innerhalb der Subgruppe
Abdominelle Aorta
Werte raum I
Einhaltung ethischer Richtlinien
Findings
Literatur
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