Abstract

ZusammenfassungDie Untersuchung ergänzt die vorliegenden Ergebnisse zur Unterrepräsentanz ostdeutsch Sozialisierter in gesamtdeutschen Führungspositionen erstmals um Daten aus dem Sport. Dafür wurde die Herkunft der Positionsinhaber in den ehrenamtlich geprägten entscheidungsstärksten Gremien im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), den olympischen und paralympischen Spitzenverbänden, den Landessportbünden sowie der entsprechenden hauptamtlichen Leitungspositionen ermittelt und mit dem Anteil an der Wohnbevölkerung verglichen. Es zeigt sich auch im Sport eine Unterrepräsentanz ostdeutsch Sozialisierter und von Frauen, aber auch ein Unterrepräsentanz westdeutsch Sozialisierter in ostdeutschen LSB. Dies gilt gleichermaßen für ehrenamtliche wie für hauptamtliche Positionen. Allerdings ist die Unterrepräsentanz weniger stark ausgebildet als in anderen gesellschaftlichen Domänen. Darüber hinaus scheint der Zugang zu Spitzenämtern im Sport für ostdeutsch Sozialisierte zusätzlich erschwert (gläserne Decke). Als Ursachen für die Befunde werden Zuschreibung von angenommenen kollektiven Merkmalen zu Individuen und die Delegitimierung individueller Merkmale diskutiert, die zu Selektions- und Selbstselektionsprozessen führen.

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