Die Zulassung von Kupferpraparaten ist an die Einhaltung von Sicherheitsabstanden zu einem angrenzenden Gewasser gebunden. Unter Zugrundelegung des BBA-UBA-Abdriftmodells wurde ein praxisnaher Mikrokosmosversuch durchgefuhrt, bei dem der Eintrag durch Abdrift aus Obstkulturen in drei Meter Abstand vom Gewasser simuliert wurde, um Aussagen zum Verbleib im Hinblick auf Verteilung des Kupfers in „benachbarte Flachen“ und zum Verhalten im Hinblick auf „Auswirkungen von Behandlungsmasnahmen“ zu gewinnen. Neben den physiko-chemischen Wasserparametern wurden in Wasserproben DOC-, Nahrstoff- und Kupfergehalte sowie Zooplankton bestimmt und die geschlupften Insekten in den Emergenzfallen erfasst. Des Weiteren wurden Kupferruckstande im Sediment und in den Wasserpflanzen untersucht, um eine Abschatzung des Verbleibs von Kupfer in Wasser-Sediment-Systemen vornehmen zu konnen. Der Anteil des bioverfugbaren Kupfers ist gering. In den Makrophyten wurde ein Anstieg des Kupfergehalts nachgewiesen. Da Kupfer schnell an Komplexbildner (DOC, Fulvinsauren) und organischen Kohlenstoff des Sediments gebunden wird und damit weitgehend nicht mehr bioverfugbar ist, waren biologische Auswirkungen auf naturliche Prozesse selbst bei Anwendung von acht Kilogramm Kupfer/ha und Jahr bei der im „Alten Land“ befristet und ortlich begrenzt geltenden verringerten Abstandsauflage unter Berucksichtigung der Abdrifteckwerte nicht nachweisbar. Es wurden keine Kupferkonzentrationen nachgewiesen, die nicht hinnehmbare Auswirkungen auf die Lebensgemeinschaft des Zooplanktons erwarten lassen.