Wir berichten den Fall eines 72 Jahre alten Mannes mit einem blastischen NK-Zell-Lymphom mit initialem Befall der Haut und der axillären Lymphknoten. Die Behandlung erfolgte zunächst mit Cyclophosphamid, Doxorubicin, Vincristin und Prednison (CHOP). Es konnte lediglich ein partielles Ansprechen für 2 Monate erreicht werden. Das erste Rezidiv präsentierte sich mit einer Splenomegalie, einer leukämischen Generalisation und einem multifokalen Hautbefall. Unter der Behandlung mit Dexamethason und Cyclophosphamid trat eine spontane Milzruptur und ein Hämoperitoneum auf Nach einer Notfallsplenektomie kam es zur spontanen Rückbildung einer zuvor bestehenden Thrombozytopenie. In Anlehnung an ein Standard-Therapieprotokoll für die akute lymphatische Leukämie (ALL) wurde die Behandlung wieder aufgenommen (Standarddosis - Cytosinarabinosid, Cyclophosphamid und Steroide). Ein therapeutischer Effekt wurde nicht dokumentiert. Der Einsatz von Dexamethason, Carmustin, Etoposid, Doxorubicin und Melphalan (DexaBEAM) führte zu einer sechswöchigen Remission. Ein meningealer Rückfall wurde mit hochdosiertem Methotrexat behandelt. Es konnte eine Blasten-Clearance des zerebrospinalen Liquors und eine partielle Remission erreicht werden. Schließlich verstarb der Patient unter dem Bild profuser Blutungen aus dem oberen Aerodigestivtrakt neun Monate nach der Erstdiagnose. NK-Zell-Lymphome sind aggressive lymphoproliferative Erkrankungen mit besonderer Neigung zu einem extranodalen Befall an verschiedenen Stellen des Körpers. Bislang konnte keine Standardtherapie definiert werden. Aus diesem Grunde sollte frühzeitig während der Erkrankung der Einsatz auch experimenteller Therapieverfahren erwogen werden.
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