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Auf dem Weg zum regional integrierten Grundwassermanagement: Strömungsmodellierung Ostfriesland

ZusammenfassungWachsende Herausforderungen im Wasserversorgungsmanagement unter Einflüssen des globalen Wandels erfordern institutionsübergreifende, regionale und dauerhaft etablierte Grundwassermodelle, um unterschiedliche wasserwirtschaftliche Akteure und Vorhaben kontinuierlich aufeinander abzustimmen. Das vorgestellte stationäre Strömungsmodell für Ostfriesland ist ein erster Schritt hin zu einem solchen regional integrierten Grundwassermanagement. Das Strömungsmodell fußt auf einem geologischen Modell, erstellt aus über 28.000 Bohrprofilen, und wurde kalibriert an über 800 Grundwasserstandszeitreihen. Die Kalibrierung ist gut gelungen. Ein Modelltest plausibilisiert die Eignung des Modells als Planungs- und Prognosewerkzeug. Anwendungsfelder des Models gliedern sich in die Analyse einer möglichen Überlagerung von Grundwasserabsenkungen verschiedener Nutzer, die Abschätzung der Betroffenheit ökologischer Schutzgüter, die Prüfung des mengenmäßigen Zustandes verschiedener Grundwasserkörper, die Auswirkung veränderter Grundwasserneubilungsszenarien unter Einflüssen des Klimawandels oder die planerische Erkundung und Entwicklung neuer Grundwassergewinnungsgebiete. Aufgrund der detaillierten Modellbeschreibung kann der vorliegende Fall als orientierendes Beispiel für die Ansätze, Chancen und Herausforderungen regionaler Grundwasserströmungsmodelle dienen.

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Bestimmungsfaktoren für landwirtschaftliche Bewässerungsbedarfe und regionale Governance-Ansätze zur Konfliktreduktion in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt

ZusammenfassungZunehmende Trockenheit erhöht landwirtschaftliche Bewässerungsbedarfe. Erstmalige Grundwasserentnahmeanträge sowie Erweiterungsanträge nehmen zu. Damit verändern sich langjährige Gleichgewichte unter den Grundwassernutzern (Trinkwassergewinnung, Ökosystemschutz, Gewässerunterhaltung, Forstwirtschaft, Landwirtschaft, Verwaltung, Öffentlichkeit). Widerstände gegen Behördenentscheidungen könnten anwachsen. Um diesbezüglich potenzielle ressourcenzehrende Reibungsverluste zu verringern und stattdessen kooperatives Handeln anzustoßen, erprobten Landwirtschaftskammer Niedersachen und Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie mit ausgewählten Landkreisen in zwei Projekten (Netzwerke Wasser) neuartige governance-basierte Handlungsansätze. Runde Tische mit Stakeholdervertretern wurden eingerichtet zwecks Kennenlernens, Kompetenzerweiterung und Vertrauensbildung. Während ganztägiger „Netzwerktreffen“ wurden regionalspezifische Fachinformationen einschließlich der Bestimmungsfaktoren für landwirtschaftliche Wassernachfrage vermittelt. Insbesondere fehlten objektive Informationen über aktuelle sowie zukünftige landwirtschaftliche Bewässerungsbedarfe. Deshalb wurden die örtlichen potenziellen Beregnungsbedürftigkeiten auf Basis hochaufgelöster Bodendaten, Ackerkulturartenanteilen und Klima(projektions)daten ermittelt. Eindeutige Trends zu steigenden potenziellen Beregnungsbedarfen von bis zu 31 % im Gebietsmittel bis Jahrhundertende wurden festgestellt. Besonders wichtig waren die Möglichkeiten für informellen Austausch der Handelnden. Abschließend überwog deutlich der Wunsch nach Verstetigung der Stakeholder-Plattformen.

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