MiRNA-Biomarker aus Blut – Auf dem Weg zur minimalinvasiven Diagnostik

Abstract

Biomarker gewinnen in der modernen Medizin zunehmend an Bedeutung. Vor allem Biomarkeranalysen auf Genom- und Transkriptionsebene erlauben dank innovativer Technologien eine frühzeitige Diagnostik, Prognose sowie Risikoeinschätzung und können somit helfen, Patienten rechtzeitig und zuverlässig zu klassifizieren. MicroRNAs (miRNAs), eine Klasse kleiner, nicht proteincodierender RNAs, und ihrer deregulierten Expression wird eine Rolle bei der Entstehung und dem Verlauf von Krankheiten wie Krebs zugesprochen. Aufgrund des Einflusses, den sie offenbar auf die Pathogenese verschiedenster Erkrankungen haben, sowie der Möglichkeit, Veränderungen der Expression mit Krankheitsstadien zu assoziieren, eignen sich miRNAs als wertvolle diagnostische Biomarker. In aktuellen Studien mit Microarray-Technologie wurde gezeigt, dass miRNA-Biomarkeranalysen auf Grundlage minimalinvasiv zugänglichen Probenmaterials wie Blut oder anderer Körperflüssigkeiten möglich sind und einen vielversprechenden Ansatz für diagnostische Biomarkertests darstellen. miRNA-Expressionsanalysen mittels etablierter Biochips und einer automatisierten Geniom-RT-Analyzer-Plattform dienen hierbei der Entwicklung von Biomarkersignaturen für eine akkurate Patientenklassifikation. Die biomarkerbasierte Patientenuntersuchung und Risikoerfassung kann entscheidend zur frühzeitigen Detektion und spezifischen Diagnose von Krebs, wie beispielsweise dem Ovarialkarzinom, oder anderen Erkrankungen beitragen. Damit kann krankheitsübergreifend ein neuer Standard in der Diagnostik, bei Verlaufbeobachtungen und Prognose etabliert werden.