Abstract
ZusammenfassungDer HbA1c-Wert ist für die Diagnostik und Verlaufskontrolle des Diabetes ein wertvoller Parameter, da er den glykämischen Status der letzten Wochen widerspiegelt und hohe klinisch-prognostische Relevanz besitzt. Die Messung dieses Biomarkers am Point-of-Care (POC) hat für Arztpraxen und Menschen mit Diabetes aufgrund der einfachen und schnellen Durchführung wichtige Vorteile gegenüber der Bestimmung über externe Labore. Zum einen können Arbeitsabläufe mit der Methodik effizienter gestaltet werden, was insbesondere im Kontext häufig überlasteter Praxiskapazitäten an Bedeutung gewinnt, und zum anderen kann die Patientenzufriedenheit sowie die therapeutische Adhärenz gesteigert werden. Darüber hinaus zeigen Qualitätsdaten, dass einige Geräte zur patientennahen Sofortdiagnostik klinisch-praktisch relevante Anforderungen erfüllen und eine dem Labor entsprechende Messqualität liefern, die internationalen Standards gerecht wird. Die über diese Standards hinausgehenden Qualitätskriterien der aktuellen Richtlinie der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung laboratoriumsmedizinischer Untersuchungen (Rili-BÄK) stellen an alle Systeme erhöhte Anforderungen, welche die analytische Güte einerseits fördern aber andererseits zu einem Rückschritt in der diagnostischen Versorgung von Menschen mit Diabetes führen könnten. Die in einer Laborreform vorgesehene Reduktion der Vergütung für die diagnostische Leistung bei der HbA1c-Bestimmung dürfte diese Situation weiter prägen.
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