Abstract

ZusammenfassungHintergrund und ZielMenschen mit geistiger Behinderung (MmgB) weisen eine erhöhte Morbidität auf. Ihr Zugang zur Gesundheitsversorgung könnte ein Einflussfaktor sein. In Deutschland existieren hierzu nur wenige Daten. Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, welche Barrieren und förderlichen Aspekte für MmgB bei der Inanspruchnahme der ambulanten Versorgung bestehen. Dabei wird ihre eigene Perspektive berücksichtigt sowie die der begleitenden Angehörigen und der Hausärzt:innen.MethodenIn dieser Querschnittstudie wurden mittels Fragebögen MmgB in 3 Werkstätten für behinderte Menschen sowie deren Angehörige und Hausärzt:innen befragt. Die Daten wurden deskriptiv ausgewertet und die Antworten der MmgB und der Angehörigen teststatistisch verglichen. Die inhaltliche Gliederung folgt dem Modell nach Cantrell (Erkennen eines Behandlungsbedarfs, Zugang zur Gesundheitsversorgung, Untersuchungsablauf).ErgebnisseMmgB teilen Beschwerden ihren Angehörigen mit, die sie oft zu Arztbesuchen begleiten. Barrieren sind eher organisatorischer als räumlicher Art. Die Behandlungssituation ist teilweise durch Ängste, Unruhe oder auch das Nichtzulassen von Untersuchungen erschwert. Schwierig ist es, erfahrene Praxen zu finden. Daher wünschen sich Angehörige Listen mit solchen Praxen und medizinische Versorgungszentren für MmgB. Die Sicht der MmgB und ihrer Angehörigen zeigt kaum Unterschiede. Hausärzt:innen geben den erhöhten Behandlungsaufwand, Wunsch nach Fortbildung und angemessener Vergütung an.DiskussionDie Angehörigen spielen in der medizinischen Versorgung von MmgB eine wichtige Rolle. Schwierigkeiten in der Versorgung können aus den spezifischen, erhöhten Anforderungen im Umgang mit MmgB entstehen, die sich organisatorisch äußern. Es bedarf einer aktiven Bereitschaft zur Inklusion.

Full Text
Published version (Free)

Talk to us

Join us for a 30 min session where you can share your feedback and ask us any queries you have

Schedule a call