Abstract
Dieser Aufsatz analysiert die prägende Anwesenheit Franz Kafkas in der Prosa und den autobiografischen Texten des DDR-Dramatikers Heiner Müller (1929–1995), also in dessen Gedichten, Schriften, Autobiografie sowie Interviews und Gesprächen. Wenn Kafkas Schriften in Müller Theaterstücken unmittelbar als wichtige Bezugspunkte in der Beschreibung der DDR als politisches Gräuelmärchen zu betrachten sind, trat er in den privaten und selbstbezogenen Texten Müllers damit sowohl als Stimme und Metapher seines dem Schreiben verschriebenen Lebens, als auch als Modell von Müllers tragischer Ironie auf. Nach dem Untergang der DDR wurde der Prager Autor in Müllers Schriften, die die letzte Metamorphose des Dramatikers bis in das berufliche und existenzielle Schweigen begleiteten, sogar zum Dispositiv.
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