Abstract

Zusammenfassung: Das Interview ist nach wie vor das beliebteste sozialwissenschaftliche Verfahren des Datengewinns. Okonomie der Erhebung, Vergleichbarkeit und die Moglichkeit, Einsicht in Praxisbereiche und historisch-biografische Dimensionen zu erhalten, die der direkten Beobachtung kaum zuganglich sind, machen seine Attraktivitat aus. Zugleich mehren sich Kritiken, die seine Leistungsfahigkeit problematisieren, indem sie auf die begrenzte Reichweite der Explikationsfahigkeiten der Befragten, die Reaktivitat der Erhebung oder die Differenz zwischen Handeln und dem Bericht uber Handeln verweisen. Im Beitrag wird zwischen Ansatzen, die das Interview als Text, und solchen, die es als Interaktion verstehen, unterschieden. Nach dem Text-Verstandnis werden Interviews unter inhaltlichen Gesichtspunkten analysiert und als Zugang zu einer vorgangigen sozialen oder psychischen Wirklichkeit angesehen. Das Interaktions-Verstandnis versteht Interviews dagegen als situierte Praxis, in welcher im Hier und Jetzt von InterviewerInnen und Befragten gemeinsam soziale Sinnstrukturen hergestellt werden. Anhand ubiquitarer Phanomene der Interviewinteraktion – Fragen, Antworten und die Selbstpositionierung von InterviewerInnen und Befragten – werden Praktiken des interaktiv-performativen Handelns im Interview dargestellt. Ihre Relevanz fur die Interviewkonstitution und ihre Erkenntnispotenziale fur die Interviewauswertung werden aufgezeigt. Es wird dafur pladiert, die interaktive Konstitutionsweise von Interviews empirisch zu erforschen und methodisch konsequent zu berucksichtigen.

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