Abstract

Zusammenfassung Am 1. Januar 1999 trat in Deutschland eine neue Insolvenzordnung in Kraft. Die Einführung fand in einer Phase des starken Anstiegs der Unternehmensinsolvenzen statt, die seit Anfang der 1990er Jahre anhält und alle bisherigen Entwicklungen übertrifft. Die Auswirkungen der neuen Insolvenzordnung auf die Insolvenzentwicklung lassen sich noch nicht eindeutig abschätzen. Von ordnungspolitischem Interesse ist jedoch die Frage, ob das neue Insolvenzverfahren Fehlsteuerungen in volkswirtschaftlichen Anpassungsprozessen vermeidet, korrigiert oder begünstigt. Im vorliegenden Aufsatz wird zunächst die neue Insolvenzordnung erläutert. Als Neuerung ist vor allem die Erweiterung des Verfahrens um den Insolvenzplan sowie die Offenheit des Verfahrens bei vollständiger Gläubigerautonomie zu nennen. In einem weiteren Schritt wird die Insolvenzentwicklung in Deutschland empirisch dargestellt und erörtert. Erkennbar ist, daß seit Einführung der neuen Insolvenzordnung der Anteil mangels Masse abgewiesener Insolvenzverfahren deutlich zurückging. Letztlich werden Insolvenzen und das Insolvenzverfahren aus ordnungspolitischer Sicht diskutiert. Hierbei läßt sich als positives Ergebnis festhalten, daß im neuen Insolvenzverfahren trotz zahlreicher Mängel ein Zuwachs an Markt und Privatautonomie enthalten ist. Die Autoren kommen zu dem Schluß, daß als wirtschaftspolitische Konsequenz der Insolvenzentwicklung in Deutschland nach wie vor die Notwendigkeit besteht, insbesondere institutionelle Marktbarrieren struktureller und strategischer Art forciert abzubauen.

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