Abstract
ZusammenfassungDigitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) können eine wichtige Rolle bei der Behandlung von unipolarer Depression spielen. In Deutschland ist der Bedarf hoch, jedoch nutzen weniger als 1 % der Patienten DiGA, was auf bestehende Hürden hinweist. Dieser Artikel gibt einen Überblick über Zugangs- und Nutzungshürden auf dem Patientenpfad und diskutiert Lösungsansätze, um die Verbreitung und Nutzung digitaler Therapien zu verbessern.Basierend auf der Nationalen VersorgungsLeitlinie (NVL) Unipolare Depression (2022) wurde ein Patientenpfad mit den Phasen „Entscheidung“, „Zugang“ und „Nutzung“ entwickelt. Anhand dieser Struktur wurden auf Basis aktueller Literatur bestehende Versorgungshürden identifiziert sowie Lösungsansätze abgeleitet. Die narrative Übersicht zeigt, dass verschiedene Faktoren den effektiven Einsatz von DiGA beeinträchtigen. In der Entscheidungsphase sind mangelndes Wissen über DiGA und fehlendes Vertrauen in ihre Wirksamkeit zentrale Herausforderungen. In der Zugangsphase stellen Datenschutzbedenken und bürokratische Hürden wesentliche Barrieren dar. Während der Nutzungsphase führen Schwierigkeiten bei der Anwendung und eine geringe Adhärenz zu einer eingeschränkten Wirksamkeit.Um diese Hürden zu überwinden, werden mehrere Lösungsansätze vorgeschlagen. Eine umfassende Aufklärung über die Wirksamkeit digitaler Therapien könnte das Vertrauen in DiGA stärken. Verbesserungen in der Benutzerfreundlichkeit und eine stärkere Einbindung von Behandelnden könnten die Akzeptanz und Adhärenz erhöhen. Zudem könnten gezielte Schulungen für Fachkräfte und Patienten die Nutzung von DiGA fördern. Diese Erkenntnisse sind auch für andere Anwendungsbereiche digitaler Therapien relevant.
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