Abstract

Fuhrt eine dauerhafte Verbesserung der Wachstumsperspektiven in einem Land zu einer Verschlechterung der heimischen Handelsbilanz? Die Bedeutung dieser Forschungsfrage ergibt sich aus der Tendenz zu antizyklischen Schwankungen des Handelsbilanzsaldos, die sowohl die Fachliteratur als auch die politischen Entscheidungstrager betonen. Die Ergebnisse unserer Analyse zeigen, dass eine dauerhafte Verbesserung der Wachstumsperspektiven („news shocks“) in einem Land nicht zwangslaufig mit negativen heimischen Handelsbilanzeffekten in den G7-Landern einhergeht. Zu diesem Zweck wird in dieser Studie ein neuer Identifikationsansatz entwickelt. Dieser greift auf sog. „news shocks“, d.h. die von den Marktteilnehmern antizipierten technologische Innovationen, zuruck. Dieser Ansatz wird auf landerspezifische vektorautoregressive Modelle angewendet. Die Ergebnisse unserer Analyse zeigen, dass sich die Handelsbilanz der USA in Folge eines „news shocks“ persistent verschlechtert, wahrend es in Deutschland nur zu einer temporaren Verschlechterung kommt. Fur die restlichen G7-Lander finden wir dagegen sogar eine vorubergehende Verbesserung der Handelsbilanz infolge eines „news shocks“. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung intertemporaler Konsumglattung durch die privaten Haushalte sowie von Anpassungen der privaten Investitionsausgaben und des Arbeitseinsatzes zur Erklarung der Handelsbilanzschwankungen. Vor diesem Hintergrund durften die wirtschaftspolitischen Empfehlungen, die Handelsbilanzungleichgewichte in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften durch produktivitatserhohende Reformen zu verringern, nur zu vorubergehenden Effekten auf die Handelsbilanzsalden fuhren.

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