Abstract
HintergrundDie Möglichkeiten in der Glaukomversorgung sind in den letzten Jahren immer vielfältiger geworden. Unter den Mitgliedern der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) und des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands (BVA) wurde eine anonymisierte Befragung durchgeführt, um zu erfassen, welche Behandlungswege in der Versorgung von Glaukompatienten gewählt werden, welche diagnostischen Parameter den Augenärztinnen und Augenärzten wichtig sind und welche Rolle Behandlungsleitlinien in der Alltagspraxis zukommt.Ziel der ArbeitMeinungsbild unter der deutschen Augenärzteschaft über die aktuelle Glaukomversorgung, zentrale diagnostische Parameter und ihre Anwendung in der Alltagspraxis.Material und MethodenDie Befragung wurde durch einen Online-Fragebogen mit insgesamt 26 Fragen (107 Items) zur Versorgungspraxis in der Glaukomdiagnostik und der Glaukomtherapie durchgeführt. Vollständig ausgefüllte Fragebögen lagen von 1361 Personen vor.ErgebnisseDie Papillenbeurteilung an der Spaltlampe hat für Augenärzte weiterhin den höchsten diagnostischen Stellenwert. Auch der Rolle der optischen Kohärenztomographie (OCT) kommt eine sehr hohe diagnostische Bewertung zu. Bei der Interpretation verschiedener diagnostischer Parameter ergibt sich eine höhere Sicherheit für papillennahe Parameter unter den Befragten. Eine leitliniengemäße Versorgung wird nach Selbstauskunft der Augenärzte weitgehend betrieben. Etwa zwei Drittel der Befragten führen im ersten Behandlungsjahr zwei oder mehr Gesichtsfelduntersuchungen durch und ebenso eine strukturelle Papillendarstellung einmal im Jahr. Die Rolle der Gonioskopie wird kontrovers gesehen und nicht einheitlich intensiv praktiziert.DiskussionDie Diagnosestellung beim Glaukom ist eine große klinische Herausforderung. Die verschiedenen diagnostischen Parameter haben einen unterschiedlich hohen Wert für Augenärzte. Morphometrische Verfahren haben eine sehr hohe Bedeutung gewonnen und ermöglichen eine assistierte, jedoch keine automatisierte Diagnostik. Mehr Behandlungsleitlinien und Standards bei der Glaukomversorgung werden gewünscht und sollten in Aus- und Weiterbildung und in den Behandlungsalltag implementiert sein.
Highlights
Glaucoma care has extended enormously in recent years
Strukturelle Herausforderungen 4 „Man sollte aufpassen, dass die Glaukomvorsorge nicht an Optiker abgegeben wird.“ 4 „Papillen-optical coherence tomography (OCT) und Makula-OCT sollte 1-mal jährlich Kassenleistung sein sowie Tensiomessung für alle Patienten.“ 4 „Die Erkennung eines Glaukoms gehört in die Grundversorgung.“ 4 „Die Kostenerstattung durch den Patienten ist besser als die Abrechnung der Nummer über die Kasse!“ 4 „Wünschenswert wäre, wenn die Fachgesellschaften sich dafür einsetzen würden, dass gute Aufklärung der Patienten entsprechend vergütet würde.“
Harper R, Radi N, Reeves BC et al (2001) Agreement between ophthalmologists and optometrists in optic disc assessment: training implications for glaucoma co-management
Summary
Das Glaukom zählt zu den häufigsten Augenerkrankungen mit einer Prävalenz von 0,9–2,4 % in der erwachsenen Bevölkerung [12], entsprechend einer Häufigkeit von etwa 1 Mio. betroffener Patienten und einer weiteren Million Verdachtsfälle in Deutschland [23]. Es ist nach der Makuladegeneration der häufigste Grund für Sehbehinderung und Blindheit in Deutschland [5]. Die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten der Behandlung von Glaukomen haben sich in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt. Insbesondere die Möglichkeiten zur Darstellung und Ausmessung des Sehnervenkopfes haben die Glaukomdiagnostik erweitert. Daher stellen sich Fragen, welche diagnostischen Mittel in der Breitenversorgung am ehesten Anwendung finden und welchen Stellenwert die behandelnden Ophthalmologen diesen beimessen. Ist die Beurteilung des Sehnervenkopfes an der Spaltlampe noch „state of the art“? Anhand einer Umfrage unter Augenärztinnen und Augenärzten in Deutschland wurde dazu die Praxis der Glaukomdiagnostik in der Alltagsversorgung hinterfragt. Neben der Bedeutung und Anwendung verschiedener diagnostischer Instrumente und Parameter ging es auch um die Rolle von Behandlungsleitlinien und den Einfluss von individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) in der Diagnostik
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