Abstract

Abstract: Seit Richard Bentley haben sich Textkritiker und Exegeten erstaunt über die Notiz in Gal 4,25a gezeigt, dass der Sinai ein Berg in Arabien ist. Frühe und wichtige Textzeugen bieten verschiedene Lesarten, und der Satz ist – in seinen vier Hauptvarianten – nicht nur grammatikalisch mit Problemen behaftet, sondern auch im Blick auf seine Stellung in Paulus’ Argumentationsduktus. Der Beitrag greift die textkritische Problematik auf und gelangt zu den folgenden Ergebnissen: Äußere Bezeugung, transkriptionale Wahrscheinlichkeitserwägungen wie innere Textkritik legen nahe, dass in V. 25a τὸ γὰρ Σινᾶ ὄρος ἐστὶν ἐν τῇ Ἀραβίᾳ zu lesen ist, so dass diese Lesart im kritischen Text geboten werden sollte. Darüber hinaus führen andere Hinweise zu der Annahme, dass V. 25a ursprünglich eine Randnotiz war. Kritische Editionen sollten anzeigen, dass der Satz nicht zum ursprünglichen Haupttext des Briefes gehört.

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