Abstract
Abstract: Zu den Traditionen, die den paulinischen Gebrauch von „Geist“ und „Fleisch“ beeinflusst und geformt haben könnten, gehört die palästinische Weisheitsliteratur, vor allem 4QInstruction (4Q415–418; 4Q423; 1Q26). Dieser Aufsatz nimmt den negativen Gebrauch des Wortes „Fleisch“ in den Blick, der sich sowohl in 4QInstruction als auch bei Paulus findet, stellt aber die These in Frage, dass dieser in 4QInstruction in eine dualistische Kosmologie eingebettet ist. „Fleisch“ wird in 4QInstruction mit Verderbtheit und Sünde in Verbindung gebracht, was kosmische Dimensionen, inkl. quasi-dämonischer Mächte, einschließt, steht aber niemals in einem binären Verhältnis zum Begriff „Geist“. Die weitere Analyse, wie „Fleisch“ und „Geist“ in 4QInstruction aufgefasst werden, hat zudem Implikationen für das Verständnis der Anthropologie dieser Schrift sowie für das Verständnis des Verhältnisses ihrer Trägergruppe zu göttlicher Offenbarung. Zudem werden neue Vergleichspunkte zwischen der Schrift und ausgewählten Passagen aus dem Corpus Paulinum eröffnet.
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