Abstract
Zusammenfassung Hintergrund Ein adäquates Gehalt ist zentral für die Berufszufriedenheit von Medizinischen Fachangestellten (MFA). Während der COVID-19-Pandemie erfuhren MFA und Hausärzt*innen (HÄ) eine erhebliche Mehrbelastung. Die VeCo-Praxis-Studie (Hausärztliche Versorgung nicht an Covid erkrankter Patient*innen während der Corona-Pandemie) erhob zu zwei Zeitpunkten die Perspektive von HÄ und MFA auf die hausärztliche Versorgung und ihre Belastungen während und nach der Pandemie. In Freitextantworten der Baseline-Erhebung vorgebrachte Aspekte zur Bezahlung führten zur Aufnahme von Fragen zur Vergütung in den Follow-up-Fragebogen. Fragestellung Wie schätzen HÄ und MFA das MFA-Gehalt im Vergleich zum Tarifgehalt ein, und wurden Corona-Sonderzahlungen für MFA ausgezahlt? Methoden HÄ und MFA der gleichen Praxis in Berlin, Brandenburg und Thüringen wurden in einer zweizeitigen Fragebogen-Erhebung, während (April 2022, Baseline) und kurz nach der Corona-Pandemie (Mai 2023, Follow-up) befragt. Die Auswertung erfolgte deskriptiv bzw. im Fall von Freitextantworten durch qualitative thematische Kategorienbildung. Ergebnisse Den ausgefüllten Baseline-Fragebogen schickten 657 HÄ (16,5 % der Angeschriebenen) und 762 MFA zurück, 327 HÄ (29,5 % der Angeschriebenen) und 369 MFA den Follow-up-Fragebogen. Freitextangaben des Baseline-Fragebogens wiesen auf einen ausbleibenden finanziellen Ausgleich für die Mehrarbeit der MFA während der Pandemie hin. Die Follow-up-Erhebung ergab eine mehrheitlich tarifliche oder übertarifliche Bezahlung der MFA bei jedoch deutlich unterschiedlichen Einschätzungen seitens der HÄ bzw. MFA. Schlussfolgerung Eine adäquate Vergütung ist essenziell für die Berufszufriedenheit von MFA und damit für die Attraktivität des Berufsbildes. Für eine Gehaltssteigerung ist angesichts der Kostensteigerungen in den Praxen eine entsprechende Gegenfinanzierung aufseiten der HÄ erforderlich.
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