Abstract
ZusammenfassungDie Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie und Klinische Immunologie (DGRh) initiierte 2012 das Studierendenprogramm, um dem Nachwuchsmangel in der Rheumatologie entgegenzuwirken. Aufgrund der geringen Präsenz des Fachs im Medizinstudium und fehlender praktischer Erfahrungen während der Ausbildung war es notwendig, Studierende gezielt für das Fach zu begeistern. Das Programm richtet sich an Medizinstudierende in der zweiten Studienhälfte und im Praktischen Jahr (PJ). Während des Deutschen Rheumatologiekongresses erhalten sie durch Mentoring, interaktive Workshops, Patientengespräche und wissenschaftliche Veranstaltungen einen umfassenden Einblick in das Fach. Besonders beliebt sind das „Speed-Dating“ mit erfahrenen Rheumatolog:innen, die „Hands-on“-Übungen mit bildgebenden Verfahren sowie der direkte Austausch mit Patient:innen. Die Evaluationsergebnisse der letzten Jahre zeigen, dass das Programm von den Teilnehmenden äußerst positiv bewertet wird. In den Jahren 2022 bis 2024 gaben (fast) alle Studierenden an, dass ihre Erwartungen vollständig erfüllt wurden. Zudem zeigte sich, dass das Interesse an der Rheumatologie durch die Teilnahme erheblich gesteigert wird: Der größte Teil (87–96%) der Studierenden gab an, ihr Interesse sei gewachsen. Auch die Weiterempfehlungsrate des Programms ist konstant hoch. Darüber hinaus zeigte sich ein großer Teil der Studierenden nach dem Programm offen für eine Zukunft in der Rheumatologie: je nach Jahrgang schwankte dieser Anteil zwischen 75 und 86 Prozent. Langfristig bleibt die Herausforderung, das geweckte Interesse bis zur Facharztausbildung aufrechtzuerhalten. Um dies zu unterstützen, setzt die DGRh ergänzend auf Maßnahmen wie die Social-Media-Kampagne rhmtlgy, studentische Gastzugänge und die Einbindung in die AG Junge Rheumatologie. Obwohl der direkte Einfluss auf die Zahl der Facharztanerkennungen schwer nachzuweisen ist, zeigt sich ein positiver Trend: Seit 2018 ist die durchschnittliche Anzahl der Facharztanerkennungen in der Rheumatologie um 16 Prozent gestiegen. Ein weiteres Zeichen für den Erfolg des Programms ist, dass ehemalige Teilnehmende mittlerweile selbst als Mentor:innen aktiv sind.
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