Abstract

EinleitungDie Therapie der Humerusschaftfraktur ist vielfältig und oft problematisch. Neben der konservativen Therapie konkurrieren Marknagel- und Plattenosteosynthese miteinander; bislang existiert kein Goldstandard. Aus biomechanischen Überlegungen bieten sich für die Versorgung von Spiralfrakturen additive Cerclagen an. Die Argumente gegen deren Verwendung sind zum einen die Gefahr von Radialisläsionen, zum anderen eine mutmaßliche Störung der Fragmentdurchblutung. Ziel dieser Studie ist die Analyse sekundärer Radialisläsionen bei der Anwendung additiver, limitiert invasiver Cerclagen bei der antegraden Nagelosteosynthese von Humerusschaftfrakturen.MethodikIn dieser retrospektiven Studie erfolgen die klinische und die neurologische Untersuchung von 102 Patienten, welche im Zeitraum von 5 Jahren bei einer Humerusschaftfraktur operativ versorgt wurden. Insgesamt wurden zur Marknagelosteosynthese 193 Cerclagen durch einen limitiert invasiven Zugang eingebracht.Ergebnisse und SchlussfolgerungBei 4 Patienten (3,9 %) zeigte sich eine sekundäre Radialisläsion im Rahmen der operativen Stabilisierung. Die neurophysiologische und neurosonographische Untersuchung zeigten in keinem Fall eine Kompromittierung des Nerven durch Einschlingen oder gar Durchtrennung durch die additive Cerclage. Zwei Nervenläsionen erholten sich innerhalb von 3 bzw. 6 Monaten spontan. In den anderen 2 Fällen konnte der Verlauf aufgrund eines Exitus letalis nicht über 12 Monate dokumentiert werden.Mit 3,9 % der iatrogenen Radialisläsionen liegt die Rate an Nervenläsionen im unteren Bereich dessen, was in der Literatur für die operative Therapie von Humerusschaftfrakturen beschrieben wird (3–12 %). Durch die limitiert invasive, additive Cerclage ergibt sich somit kein erhöhtes Risiko für die iatrogene Schädigung des N. radialis.

Highlights

  • In many cases the treatment of humeral shaft fractures is challenging and despite the large diversity of available approaches, no standard treatment exists

  • Cerclage is considered to be an additive treatment for spiral fractures; this increases the risk of radial nerve neuropathy and is said to compromise the perfusion of bone fragments

  • In total 193 cerclages with limited invasive access were inserted during this time period

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Summary

Kompromittierung durch additive Cerclagen

Ist der N. radialis in der operativen Versorgung der Humerusschaftfraktur in Gefahr?. Alle volljährigen Patienten, die im Zeitraum von 5 Jahren (Januar 2015 bis März 2020) durch Marknagelosteosynthese und limitiert invasive, additive Cerclagen bei einer Humerusschaftfraktur versorgt worden waren, wurden in die retrospektive Analyse eingeschlossen. Zu den Ausschlusskriterien zählten Alter unter 18 Jahre, Mehrfachverletzungen an der ipsilateralen Extremität bei Polytrauma, Querfrakturen (

Methods
Anzahl der Cerclagen
Fazit für die Praxis
Einhaltung ethischer Richtlinien
Findings
Literatur
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