Abstract
ZusammenfassungHintergrundZur Prävention tröpfchenübertragener Infektionskrankheiten wird das Tragen einer Maske im öffentlichen Raum unter bestimmten Bedingungen empfohlen.Ziel der ArbeitZiel war, über eine sensitive Literatursuche möglichst alle deutsch- und englischsprachigen Forschungsergebnisse aus begutachteten Fachzeitschriftenartikeln zu den Auswirkungen des Masketragens zur Prävention von Infektionen auf die psychosoziale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zusammenzutragen.MethodenEs wurde ein systematischer Review unter Berücksichtigung verschiedener Studiendesigns durchgeführt (Suchzeitraum bis einschließlich 12.07.2021). Das Verzerrungsrisiko der Studien wurde mit einem Risk-of-Bias-Verfahren ermittelt. Es fand eine deskriptiv-narrative Ergebnissynthese statt.ErgebnisseEs wurden 13 Studien eingeschlossen, wobei das Gesamtverzerrungsrisiko in allen Primärstudien als hoch eingeschätzt wurde. Es gibt Hinweise aus Befragungsstudien, dass die Fähigkeit zum Lesen der Mimik von Kindern/Jugendlichen und/oder ihren Betreuer:innen im (Vor‑)Schulsetting durch das Masketragen als beeinträchtigt erlebt wird, die durch mehrere Experimentalstudien bestätigt wurden. 2 Studien berichteten über psychische Symptome wie Ängste oder Stresserleben sowie Konzentrations- und Lernschwierigkeiten durch das Masketragen während der COVID-19-Pandemie. Eine Studie während der SARS-Pandemie 2002/2003 untersuchte mündliche Prüfungsleistungen in Englisch als Fremdsprache und zeigte keinen Unterschied zwischen den Bedingungen „Maske“ versus „keine Maske“.DiskussionZu den Auswirkungen des Masketragens auf verschiedene Entwicklungsbereiche von Kindern und Jugendlichen lassen sich basierend auf der unzureichenden Studienlage nur wenige Erkenntnisse ableiten. Es fehlen Forschungsdaten zu den Folgen für die Endpunkte psychische Entwicklung, Sprachentwicklung, sozioemotionale Entwicklung, soziales Verhalten, Schulerfolg und Teilhabe. Weitere qualitative Studien und epidemiologische Studien sind unbedingt nötig.
Highlights
Wearing face masks in public is recommended under certain circumstances in order to prevent infectious diseases transmitted through droplets
The overall risk of bias was estimated to be high in all primary studies
There are some indications from the included surveys that children, adolescents, and their teachers inschools perceived facial expression processing as impaired due to mask wearing, which were confirmed by several experimental studies
Summary
Das Tragen von Gesichtsmasken zur Prävention einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 wird von nationalen und internationalen publichealth-relevanten Organisationen wie der Weltgesundheitsorganisation [1] oder dem Robert Koch-Institut [2] unter bestimmten Umständen empfohlen. Der Einsatz von Masken wurde jedoch insbesondere zu Beginn der Pandemie auch kritisch diskutiert: So können bei Erwachsenen körperliche Symptome wie Kopfschmerzen oder kardiovaskuläre Effekte [8] sowie eine beeinträchtigte Kommunikation [9], bei Kindern und Jugendlichen körperliche Beschwerden wie Hitze/Feuchtigkeit oder Kurzatmigkeit [10, 11] und bei unter 2-Jährigen Erstickungsgefahr [12] auftreten. In der Diskussion, insbesondere bei rückläufigen Infektionszahlen – und damit abnehmendem Nutzen von Masken in Bezug auf Infektionsübertragung – stand auch die Frage, inwiefern die psychosoziale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen beeinträchtigt werde. Zur Gewährleistung einer hohen Berichtsqualität fand die PRISMA(Preferred Reporting Items for Systematic Reviews and Meta-Analyses)Checkliste [19] Anwendung
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