Abstract
Zusammenfassung Das Bedingungslose Grundeinkommen (BGE) zählt zu den bekanntesten Vorschlägen für eine Reform der Grundsicherung. Befürworter*innen erhoffen sich eine Vereinfachung des Sozialstaats. Frank Englmann, Robin Jessen, Benjamin Bätz, Susanne Becker, Frank Calisse, Niklas Isaak und Jonathan Thiele zeigen in diesem Beitrag, dass bei Einführung eines Grundeinkommens indes nur eine Auswahl an bestehenden Sozialleistungen wegfallen könnte. Die Autor*innen untersuchen via Mikrosimulation die Verteilungswirkung dreier Reformszenarien bei Einführung eines Grundeinkommens und gleichzeitiger Streichung ausgewählter Sozialleistungen. Die Gegenfinanzierung erfolgt jeweils durch Varianten einer Einkommensteuererhöhung. Wenn man zu erwartende Arbeitsangebotsreaktionen ins Kalkül einbezieht, sind die untersuchten BGE-Reformen nicht finanzierbar – zielgenauere Alternativszenarien, die den jeweiligen Haushaltskontext und die Mietkosten berücksichtigen, hingegen schon. Im Vergleich zum Status quo erfolgt in allen Szenarien eine starke Umverteilung nach unten.
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