Abstract

Anonyme Bestattungen haben in den letzten Jahrzehnten in Deutschland stark zugenommen. Damit hat sich neben traditionellen Formen der Bestattung und Grabgestaltung eine Beisetzungsform etablieren konnen, bei der das Grab nicht namentlich gekennzeichnet und daher fur die Offentlichkeit sowie haufig auch fur Angehorige nicht auffindbar ist. Der Frage, was es bedeutet, bei der Grabwahl auf die Namensnennung und damit auf die Lokalisierung der personlichen Grabstatte zu verzichten, wird im Beitrag anhand offener Leitfadeninterviews mit Personen, die sich fur eine anonyme Bestattung entschieden haben, nachgegangen. In der Analyse der im Rahmen einer Grounded-Theory-Studie erhobenen und ausgewerteten Daten werden Aspekte deutlich, die sich zum Beispiel um Kontrollierbarkeit eigener Belange bis uber den Tod hinaus, ein auf Inklusion und Exklusion abzielendes Handeln sowie scheinbar paradoxe Momente von Individualitatsstreben drehen. Zudem zeigen sich hier auffallige Differenzen zwischen Frauen und Mannern: Die Prasentation bzw. Reprasentation von Weltanschauungen und Werthaltungen stellt fur die Interviewpartner eine Triebfeder fur die Entscheidung fur eine Anonymbestattung dar. Aussagen der Interviewpartnerinnen indes verweisen darauf, dass diese Entscheidung primar einer pragmatischen und am sozialen Umfeld ausgerichteten Orientierung folgt.

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