Abstract
Im Rahmen von Diasporastudien diskutiert dieser Artikel die sich wandelnde Stellung von dedes, der religiosen Spezialisten des Alevitentums. Das Alevitentum entstand als eine heterodoxe Tradition in der Turkei. In der Folge von Arbeitsmigration entwickelte sich eine alevitische Diaspora in Deutschland. Der Text zeigt auf, wie als Konsequenz einer neuen alevitischen Identitatspolitik, die in den nationalen Kontexten sowohl der Turkei als auch Deutschlands entstand, dedes als die zentrale Institution des Alevitentums von Freiwilligenorganisationen verdrangt wurden, und untersucht die daraus folgenden Autoritatskonflikte. Die Stellung und Praktiken der dedes in Deutschland wird durch biographische Skizzen von drei dedes illustriert. Der Artikel endet mit dem Schluss, dass Diaspora-Kultur nicht losgelost von den nationalen Kontexten betrachtet werden kann, in denen sie situiert ist.
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